Mobilfunk

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Inhaltsverzeichnis


1 Allgemeines

Internet via Mobilfunknetz wird über die Datenstandards GPRS, EDGE, UMTS und HSDPA übertragen. Man braucht dazu ein Modem, das via USB oder PCMCIA an den Computer/Laptop angesteckt wird.


2 Unterstützung durch Ubuntu

Internet via Mobilfunknetz funktioniert ab Feisty Fawn "out-of-the-box".

Daher ist die Installationsanleitung dreigeteilt:

Eine Anmerkung: Hier wird nur aufgezeigt, wie das Ganze mit deaktivierter PIN funktioniert. Es ist mit Skripten generell möglich, der Karte eine PIN zu schicken; dies ist jedoch sehr umständlich und musste vor jedem Einwählen neu erfolgen - weswegen schnell Frust aufkommen kann. Daher ist dieser Beitrag ohne PIN-Aktivierung.

Gleich einmal vorweg: Auch PCMCIA Karten werden als USB-Port angezeigt. Die Installation wurde mit einem Novatel Merlin U740 getestet. Deswegen steht in verschiedenen Skripten auch Novatel. Dies ist entsprechend zu ersetzen.

3 Installation

3.1 Dapper und Edgy

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Zuerst probieren wir, dem Modem einen Anschluß zu verpassen im Terminal:

sudo modprobe usbserial vendor=0x1410 product=0x1400

Wenn wir parallel in einer anderen Konsole ein

tail -f /var/log/messages 

laufen lassen, sehen wir, daß der Karte ttyUSB0 und ttyUSB1 zugewiesen werden. Was uns interessiert, ist die ttyUSB0 (die andere ist für SMS).

Man kann das auch prüfen, indem man mit

cat /proc/bus/usb/devices

unter Port 6 die interessante Info erhält, dass das Modem nun ttyUSB0 ist!

Jetzt brauchen wir eine Konfiguration, welche den Einwahlprogrammen (wvdial bzw. Gnome PPP) sagt, wie die Einwahl erfolgen soll. Jetzt brauchen wir eine /etc/wvdial.conf:

sudo nano /etc/wvdial.conf (in Gnome Gedit, in KDE Kwrite)

Darin steht dann so etwas wie:

[Dialer Defaults]
Timeout = 120
Init1 = ATZ
Init2 = ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0
Init3 = AT+CGDCONT=1,"IP","web.vodafone.de"
Modem Type = Analog Modem
Baud = 460800
New PPPD = yes
Modem = /dev/ttyUSB0
ISDN = 0
Phone = <*99***8#>
Password = <vodafone>
Username = <vodafone>
Stupid Mode = yes
Idle Seconds = 500

Anmerkung: Variabel - je nach Anbieter - sind die Zeilen mit "Init3" und Password/Username. Bei den meisten Anbietern ist es egal, was in Password/Username steht - es kann ein x-beliebiges Wort sein, da die Identifikation über die eingelegte Sim-Karte, und nicht über einen Useraccount erfolgt!

Diese Konfiguration kann im Prinzip auch für O2 oder Base/E-Plus genommen werden. Dabei sind jedoch in Punkt "Init3" die entsprechenden Einwahlknoten anzupassen z.B. web.base.de - je nach Provider!

Nun könn(t)en wir uns mit

wvdial 

in der Konsole bereits einwählen.

Damit wir aber das Ganze nicht nun bei jedem Start von Hand zuweisen müssen, gehen wir wie folgt vor:

Wir erstellen mit dem Editor eine /etc/modprobe.d/novatel

sudo nano /etc/modprobe.d/novatel

und schreiben dort hinein:

install  modprobe usbserial vendor=0x1410 product=0x1400

Achtung: Die vendor-Bezeichnung und die Produkt-Bezeichnung müssen genau so sein. Bei geringen Abweichungen kann evtl. die Karte beschädigt werden!

Dann müssen wir noch die /etc/modules editieren

sudo nano /etc/modules

und den Eintrag novatel

am Ende anfügen:

# /etc/modules: kernel modules to load at boot time.
#
# This file contains the names of kernel modules that should be loaded
# at boot time, one per line. Lines beginning with "#" are ignored.
fuse
fuse
lp
sbp2
novatel

Achtung: Natürlich kann die /etc/modules bei jedem anders aussehen. Dies hier ist nur ein Beispiel, um zu verdeutlichen, wie sie strukturiert ist bzw. sein muss.

Jetzt wird die Karte bei jedem Start erkannt und wie können uns über

wvdial

jeweils einwählen.

Wer es bequemer mag, kann auch über

Gnome-PPP 

(muss dann natürlich vorher installiert sein - was es bei Standardinstallation nicht ist) dann die Einwahl machen. Hierzu sind die Einstellungen folgende:

Telefonnr. ist *99***8# (kein Scherz!)
Reiter "Modem":  
Gerät: /dev/ttyUSB0
Geschwindigkeit: 460800
Telefonleitung: Ton
Wählversuche: 5 (guter Mittelwert - meist geht's beim ersten)
"Auf Wählton warten" aktivieren.
Reiter "Telefonnummern":
Nochmal die *99***8#
Init Strings:
Init2: ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0
Init3: AT+CGDCONT=1,"IP","web.vodafone.de"
Reiter Netzwerk:
Dynamische IP - Adresse aktivieren
DNS: Manuelle DNS (automatische geht auch, ist aber ein paar Sek. langsamer!)
DNS 1: 139.7.30.125
DNS 2: 139.7.30.126
Reiter Optionen:
Bei Verbindung minimieren: aktiv
Im Benachrichtigungsfeld andocken: aktiv
Ignoriere Terminalstrings: aktiv (alle and. Boxen inaktiv)
Wartezeit: 240 Sekunden

Das war's. Neu starten und einwählen - und Fun haben :-)


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3.2 Feisty

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Feisty nimmt uns viel Arbeit ab. Nach dem Booten ist das Modem nicht nur erkannt, sondern auch im Gegensatz zu Dapper & Edgy mit einer USB-Schnittstelle "versehen worden", so dass wir im Prinzip nur unsere Einwahleinstellungen und die gewünschte Schnittstelle einzutragen brauchen.

Dazu öffnen wir System -> Administration -> Netzwerk:

Wir haben hier - je nach vorhandener Hardware - die Auswahl zwischen WLAN, LAN und Modem. Modem ist, was uns interessiert, und so wählen wir Modem und "Eigenschaften".

U740-settings.png

Im ersten Reiter "Allgemein" nehmen wir also unsere Verbindungseinstellungen wie oben angegeben vor. Wie unter Dapper und Edgy schon beschrieben, sind Nutzername und Passwort unwichtig, müssen aber irgendetwas enthalten!

U740-interface.png

Im Reiter "Modem" wählen wir unsere Schnittstelle. Diese ist nicht von Haus aus in der Auswahl verfügbar - wir müssen sie also eintragen - oder /dev/tty0 entsprechend ändern!

U740-ppp.png

Im Reiter "Optionen" noch schnell die anderen Einstellungen (dreimal aktivieren) angeklickt und fertig...

U740-ende.png

So, nun müssen wir nur unseren Haken vor der Modem-Verbindung setzen. Dann meldet sich Ubuntu und sagt uns, dass die Netzwerk-Schnittstellen aktiviert werden. Dann schließen wir das "Netzwerk"-Konfigurationsfeld und das Modem wählt sich selbstständig ein...

Hier läuft die also Einbindung erheblich einfacher als bei Dapper und Edgy.

Anmerkung: Diese Einrichtungsart ist "für Faule" geschrieben und setzt voraus, dass man quasi immer eingewählt sein möchte, was für Leute mit einer Quasi-Flat kein Problem darstellt. Wer sich aber nur bei Bedarf einwählen will, muss entweder bei Netzwerk jeweils nach Beendigung der Verbindung das Häkchen bei Modem rausnehmen, oder aber auch bei Feisty die im ersten Teil beschriebene Art der Verbindungsaufnahme nehmen.


3.3 Hardy

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Mit Hardy Heron funktioniert alles ganz einfach.

Netzwerk Hardy.gif

Zuerst öffnen wir "System -> Systemverwaltung -> Netzwerk".

Eigenschaften Hardy.png

Dann wählen wir "Punkt-zu-Punkt-Verbindung" und klicken auf "Eigenschaften". Jetzt wählen wir "Diese Verbindung aktivieren" und bei "Verbindungstyp" GPRS/UMTS. Jetzt noch die passenden Daten in den Feldern darunter eingeben und schon können wir zum Reiter "Modem" wechseln.

Modem Hardy.png

Bei Modemanschluss geben wir händisch "/dev/ttyUSB0" ein wählen noch bei Lautstärke "Off".

Optionen Hardy.png

Jetzt noch im Reiter "Optionen" alles anhaken und schon klicken wir auf Ok.

Dann setzen wir ein Häkchen bei "Punkt-zu-Punkt-Verbindung" und schon sind wir fertig.

DNS Hardy.gif

Manchmal ist es nötig beim Reiter DNS noch die DNS-Server des jeweiligen Netzes einzugeben.

Anmerkung: Auch diese Einrichtungsart ist "für Faule" geschrieben und setzt voraus, dass man quasi immer eingewählt sein möchte, was für Leute mit einer Quasi-Flat kein Problem darstellt. Wer sich aber nur bei Bedarf einwählen will, muss entweder bei Netzwerk jeweils nach Beendigung der Verbindung das Häkchen bei Modem rausnehmen, oder aber auch bei Feisty die im ersten Teil beschriebene Art der Verbindungsaufnahme nehmen.


4 Wechsel zwischen GPRS/EDGE nach UMTS/HSDPA

Für diejenigen, die die Karte unter Windows benutzen, ist bekannt, dass man dort recht einfach zwischen den Betriebsarten GPRS/EDGE und UMTS/HSDPA umschalten kann. Für Ubuntu geht es (noch) nicht so leicht. Um jedoch dennoch mangels UMTS auf GRPS und umgekehrt schalten zu können, brauchen wir ein Terminalprogramm. Empfehlenswert ist da minicom, weil es relativ einfach zu bedienen und resourcenschonend ist. Es lässt sich zudem leicht über die Repositories mit Synaptic installieren.

Um also umzuschalten, starten wir

sudo minicom

im Terminal bzw. der Konsole.

Es kann sein (bei mir war es nicht so, bei einem Bekannten seltsamerweise doch - mögl. Kernel-bedingt), daß Ihr das Minicom noch für die Karte konfigurieren müsst! Dies geschieht, indem Ihr mit

CTRL + A + Z

die Konfigurationskonsole von minicom aufruft und dort O wie cOnfigure minicom wählt.

Dann stellt die Anschlußeinstellungen wie hier auf dem Bild ein:

Minicom2.png

Nun noch die Modemeinstellungen wie hier:

Minicom1.png

Dann sollte es von minicom problemlos anzusprechen sein.

Für unseren Zweck dient der Befehl

AT$NWRAT?

um zu sehen, welches Netzwerk eingebucht ist (GPRS or UMTS/HSDPA)

1,2,x = GPRS
2,2,x = UMTS
0,2,x = UMTS, wenn verfügbar (nicht empfehlenswert! Die Einwahl dauert u.U. ewig lang, weil er sucht...)

(Bisher kenne ich die Bedeutung des dritten Parameters noch nicht - Feldstärke? - aber er scheint nicht zu wichtig zu sein.)

AT$NWRAT = 1,2 um für das nächste Einwählen auf GPRS umzuschalten
AT$NWRAT = 2,2 um für das nächste Einwählen auf UMTS / HSDPA umzuschalten

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