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Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Installation 3 Bedienung 3.1 Befehlsmodus 3.2 Editiermodus 3.3 Visualmodus 3.4 Einstellungen

1 Allgemeines

Der Editor Vim ist für Einsteiger einer der gefürchtetsten (und zugleich leistungsfähigsten) Editoren unter Linux/Unix. Auch für Fortgeschrittene gilt: Man hasst ihn oder man liebt ihn. Man steuert ihn nur über die Tastatur innerhalb des Terminals. Zudem arbeitet man in zwei verschiedenen Modi: Dem Editiermodus und dem Befehlsmodus.

2 Installation

Spricht man im Allgemeinen von vi so meint man meistens jedoch den vim - vi improved. Der bietet im Gegensatz zu seinem älteren Bruder vi etwas mehr Bedienkomfort.

Dieser muss jedoch noch nachinstalliert werden:

sudo apt-get  install vim

Dieses Metapaket beinhaltet alle Features für den vim auf der Kommandozeile, inklusive Syntaxhighlightning, Unicode-Unterstützung etc.

Wer jedoch Wert auf einen Editor außerhalb er Kommandozeile legt, sollte vielleicht eher zu gedit in GNOME oder kate in KDE greifen.

Nach der erfolgreichen Installation des Pakets muss man dem Vim noch mitteilen, dass er das die /usr/bin/vim.basic verwenden soll. Dies teilt man dem Vim über folgenden Befehl im Terminal mit:

sudo update-alternatives --config vim

Es erscheint im Terminal in etwa folgende Ausgabe:

Benutzername@Computername:~$ sudo update-alternatives --config vim
Es gibt 2 Alternativen, die »vim« bereitstellen.
 Auswahl      Alternative
-----------------------------------------------
          1    /usr/bin/vim.tiny
*+        2    /usr/bin/vim.full
Drücken Sie die Eingabetaste, um die Vorgabe[*] beizubehalten,
oder geben Sie die Auswahlnummer ein: 2
Verwende »/usr/bin/vim.full«, um »vim« bereitzustellen.
Benutzername@Computername:~$

Um die Datei /usr/bin/vim.basic zu verwenden, musste man also die Taste 2 und Enter drücken.

3 Bedienung

Vim lässt sich im Terminal mit dem Befehl:

vim

starten. Ein File öffnet man mit:

vim file_name.xxx

Will man den grafischen Vim starten, so muss man analog folgenden Befehl eingeben:

gvim

oder den entsprechenden Eintrag im Menü suchen.

3.1 Befehlsmodus

Der Befehlsmodus ist der zentrale Modus von vim, da vim in diesem Modus startet und man von den anderen Modis, direkt in den Befehlsmodus zurückwechseln kann.

Befehl	Aktion
i	wechselt in den Editiermodus
:wq	speichern und beenden
:q!	beenden, ohne abzuspeichern

3.2 Editiermodus

Der Editiermodus dient zur Eingabe von Daten, wie bei einem normalen Editor.

Befehl	Aktion
i	startet den Editiermodus an der Cursorposition
a	startet den Editiermodus eine Stelle hinter der Cursorposition
o	fügt eine Zeile unterhalb der Cursorposition ein und startet den Editiermodus
ESC	beendet den Editiermodus

3.3 Visualmodus

Befehl	Aktion
d	löscht eine komplette Zeile an der Cursorposition
u	macht letzte Änderung rückgängig
STRG + R	macht u rückgängig
:w	speichert die Datei
:w dateiname.xxx	speichert die Datei unter dem Namen dateiname.xxx
:q	beendet vim
:q!	erzwingt das Beenden, etwa bei beabeiteten Dateien, deren Änderungen nicht gespeichert werden sollen
wq!	speichert die Datei und beendet vim
ZZ	speichert die Datei und beendet vim
/suchausdruck	sucht suchausdruck in der Datei
:e filename	öffnet filename
:e #	wechselt in die letzte bearbeitete Datei zurück

3.4 Einstellungen

Tipp

vim befindet sich standardmäßig im Kompatibilitätsmodus zu vi, dadurch verhalten sich die Pfeiltasten im Editiermodus nicht wie erwartet, sondern es werden nach deren Betätigung die Buchstaben "A" "O" etc. ausgegeben.

In /etc/vim/ gibt es die Datei vimrc.tiny in welcher der Kompatibiliätsmodus aktiviert wird.

cd /etc/vim
sudo vi vimrc.tiny

" Vim configuration file, in effect when invoked as "vi". The aim of this
" configuration file is to provide a Vim environment as compatible with the
" original vi as possible. Note that ~/.vimrc configuration files as other
" configuration files in the runtimepath are still sourced. 
" When Vim is invoked differently ("vim", "view", "evim", ...) this file is
" _not_ sourced; /etc/vim/vimrc and/or /etc/vim/gvimrc are.
...
set compatible

Die bearbeitete Zeile sieht nun folgendermaßen aus:

set nocompatible

Im Anschluss speichert man die Datei und beim nächsten Aufruf von "vi" arbeiten die Pfeiltasten auch im Editiermodus wie gewohnt.

Benutzerspezifische Einstellungen

Benutzerspezifische Einstellungenwerden in der Datei .vimrc vorgenommen. Dazu muss dies in im /home-Verzeichnis des Benutzers erstellt werden:

vim ~/.vimrc

Mit i wechselt man in den Editiermodus. Danach nimmt man seine Eingaben vor und verlässt ihn wieder mit ESC. Zum Schluss wird die Datei mit ZZ gespeichert.

Die Einstellungen werden beim nächsten Start der Bash/des Terminals wirksam. Man kann sie aber auch sofort erzwingen und die Datei einlesen lassen:

source .vimrc

Die auftretende Fehlermeldung:

bash: syntax: command not found

kann normalerweise vernachlässigt werden.

Optionen

• syntax on - Syntaxhighlightning einschalten
• set noautoindent - automatische Einrückung ausschalten
• set tabstop=4 - Tabweite auf vier Zeichen setzen