Linux
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1 Historie
Das Betriebssystem Linux wurde 1991 vom damaligen Studenten Linus Torvalds erfunden. Dies geschah aus einer Not heraus, da sich Torvalds kein teures Unix-Betriebssystem leisten konnte. So schuf er mit einer Schar von auf der ganzen Welt verstreuten Programmierern, die über das damals junge Internet miteinander verbunden waren, das unix-ähnliche Betriebssystem, dessen Name eine Symbiose aus seinem Vornamen Linus und Unix ist. Zusammen beschlossen sie, dass Linux für jedermann frei verfügbar sein sollte. Sie gingen sogar noch weiter und stellten den gesamten Quellcode unter die GNU Public License (GNU is not Unix). Schnell fanden sich vor allem unter Computerspezialisten viele Freunde des neuen Betriebssystems. Andere, ebenfalls frei entwickelte und vertriebene, Softwareprodukte wurden dafür angepasst. Nach kurzer Zeit entwickelte sich ein riesiger Pool von Programmen. Findige Distributoren erkannten die Marktlücke und stellten aus diesen Ressourcen übersichtliche Pakete zusammen. Ein solches Paket nennt man Distribution. Diesen Distributionen wurden einzelne Bestandteile hinzugefügt, um die Installation zu vereinfachen. Distributoren wie Canonical sorgten so dafür, dass Linux und seine Vorzüge auch langsam von reinen Anwendern entdeckt wurde.
2 Entwicklung
All das führte dazu, dass Linux heute so verbreitet und anerkannt in der Informationsindustrie ist und sie machten aus dem Erfinder Linus Torvalds eine Kultfigur. Ein weiterer Grund für die rasante Entwicklung von Linux zu einer solchen Größe in der IT-Welt ist, dass es Unix mit seinen Derivaten schon seit über 30 Jahren gibt, was es zu einem sehr ausgereiften Betriebssystem macht. Zudem waren und sind die Begriffe Multitasking, Multiuser-Betrieb und Netzwerkdienste eng mit Unix-Systemen und somit auch mit Linux verbunden. Hauptnachteile für Unix sind dabei, dass es als kommerzielle Software für den Endanwender zu teuer ist und die Vielfältigkeit der Derivate zudem den Zugang erschweren. In diese Bresche sprang Linux, da es praktisch kostenlos und, wie vorher erwähnt, in Distributionen erhältlich ist. Dabei ist das Basissystem, der Kernel, im Grunde immer gleich. Unterschiede gibt es bei der Administration und dem Umfang bzw. der Art der integrierten Applikationen, die je nach Distribution der Zielgruppe angepasst werden. Ein weiteres Plus für Linux ist, dass der Anwender nicht nur das System, sondern auch den Quellcode erhält. Dieser Umstand ermöglicht es, eigene Erweiterungen am Betriebssystem oder an Anwendungen vorzunehmen.
3 Anwendung
Genau genommen ist der Begriff Linux nur für den Kernel, dem innersten Teil eines Betriebssystems, zu verwenden. Im Kernel werden die elementarsten Funktionen wie Speicherverwaltung, Prozessverwaltung und Steuerung der Hardware ausgeführt.
3.1 Kerneleigenschaften
Im Folgenden wird eine kurze Liste mit den wichtigsten Kerneleigenschaften dargestellt:
- Multitasking » gleichzeitiges Abarbeiten mehrerer Prozesse
- Multiuser-Betrieb » gleichzeitiges Nutzen durch mehrere Anwender
- Paging » Auslagern von Speicher auf die Festplatte bei zu wenig RAM
- Shared Libraries » einmaliges Laden von Bibliotheken mit Systemfunktion, wenn sie von mehreren Prozessen benötigt werden
- Interprocess Communication
- Symetric Multi Processing » Nutzung mehrerer Prozessoren
- Unterstützung von Intel-, DEC-, Sun- etc. Prozessoren
- eigenes Dateisystem (ext2, ext3...) mit 255 Zeichen langen Dateinamen und bis zu 4 TByte großen Dateisystemen
- Zugriff auf fremde Dateisysteme » DOS, Windows 9x, NTFS, OS/2, Minix, NFS, etc.
- Palette von Netzwerkprotokollen » TCP/IP inkl. IPnG, IPv6, PPP,SLIP etc.
- Minimalsysteme von Diskette ausführbar
3.2 Stabilität
Betrachtet man als Linux nur dessen Kernel, kann man Linux als außerordentlich stabiles Betriebssystem bezeichnen. Wird es nur als Server für ein Netzwerk oder im Internet verwendet, ist es durchaus möglich, Linuxsysteme zahlreiche Monate ohne Unterbrechung und Komplikationen durchlaufen zu lassen. Problematischer ist der Einsatz der mitgelieferten Software (vgl. Distributionen), unter der die Stabilität von Linux als Einheit (also nicht nur des Kernels) Einbußen erleidet. Meistens ist es aber dann möglich, das bestimmte Programm, welches nicht regulär funktioniert, extra zu beenden, ohne dass Linux neu gestartet werden muss.
3.3 Sicherheit
Mit der Sicherheit von Linux verhält es sich ähnlich zu der Stabilität. Im Vergleich MS Windows-Produkten gilt Linux als weitgehend virensicher. Dies ist der Fall, weil auf einem Linuxsystem strikt zwischen dem Systemadministrator Root und den anderen angelegten Benutzern getrennt wird. Nur Root besitzt Zugriffsrechte auf sämtliche Bereiche des Systems. Dies gilt für einen normalen Benutzer nur beschränkt, meist nur auf seine eigenen Verzeichnisse. So kann er relativ wenig Schaden am System anrichten, was auch für Programme und eben auch Viren gilt, die er auf dem System startet. Weitere Sicherheitsaspekte, z.B. für Netzwerkserver usw., hängen stark von der Administration des Systems ab. Gegen eventuell auftretende Sicherheitslücken werden regelmäßig Updates herausgebracht und das meist bevor die Lücke öffentlich bekannt wird.
3.4 Verwendung in Firmen
Für Linux ist eine breite Palette von Programmiersprachen verfügbar. Vor allem ist hier der GNU C- und C++ - Compiler zu nennen. Weiterhin können ebenfalls Sprachen wie Java, Perl, PHP, Phyton, SmallTalk, Tcl/tk usw. unter Linux verwendet werden.Wie schon erwähnt, werden auch im großen Umfang die gängigen Netzwerkprotokolle unterstützt. Mit Linux lassen sich komplexe lokale Netzwerke realisieren. So lassen sich nicht nur Netzwerkdienste nutzen, sondern auch eigene Netzwerkserver aufsetzen. Über Samba lässt sich auch ein Zugriff von Windows-Rechnern auf das Netzwerk ermöglichen. Ebenso lassen sich durch die Kombination von Linux, dem Webserver Apache, einen Datenbankserver wie MySQL und Perl oder PHP dynamische Webseiten realisieren. Man spricht dann auch von einem LAMP-System.
3.5 Hardware-Unterstützung
Linux unterstützt beinahe die gesamte gängige PC-Hardware. Als problematisch erweist sich in Einzelfällen nur die Integration von Hardware, für welche unter Linux (noch) keine Treiber verfügbar sind. Meist sind diese Komponenten zu neu oder die Herstellerfirma der Hardware verweigert die Zusammenarbeit und gibt entweder keine Unterlagen heraus oder verbietet deren Nutzung im offenen Code. Ähnliche Probleme bereitet Hardware, welche nur zur Nutzung unter Windows-Plattformen konzeptioniert wurde.