Java
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1 Allgemeines
Java wurde von der Firma Sun Microsystems als objektorientierte Programmiersprache geschaffen. Die Sprache zeichnet sich durch ihre Plattformunabhängigkeit aus. Das heißt, das fertig übersetzte Programm ist auf nahezu jeder Architektur lauffähig, sofern eine Java Laufzeit-Umgebung vorhanden ist. Sun-Java ist proprietäre Software, d.h. der Quellcode darf nicht geändert werden. Daher wurden auch einige freie Implementierungen geschaffen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Java in zwei Paketgruppen untergliedert werden kann.
1.1 Java Runtime Enviroment
Java Runtime Enviroment, kurz JRE, steht für die Java Laufzeit-Umgebung. Diese wird benötigt, um in Java erstellte Programme, wie z.B. Eclipse, ablaufen lassen zu können.
Auf einem System können verschiedene Java-Versionen, je nach Anforderungen, installiert sein. Die zu verwendende Version kann systemweit festgelegt werden.
1.2 Java Development Kit
Java Development Kit, kurz JDK, steht für eine Sammlung von Entwicklungswerkzeugen, die zum Programmieren von Java-Anwendungen notwendig sind. Eine Installation des JDK beinhaltet auch die JRE, ist aber nur für Java-Softwareentwickler notwendig. Daher wird hier auch nicht weiter darauf eingegangen. Die entsprechenden Pakete tragen als Namenszusatz statt jre die Bezeichnung jdk.
2 Installation aus den Paketquellen
2.1 Allgemeine Installationsanleitung
Ubuntu bietet mehrere Java-Versionen zur Installation an. Die für die jeweilige Version empfohlene, ist in einem der folgenden Meta-Paket enthalten:
- kubuntu-restricted-extras » Kubuntu
- ubuntu-restricted-extras » Ubuntu
- xubuntu-restricted-extras » Xubuntu
2.1.1 Proprietäre Version
Das originale Sun-Java kann auch separat bzw. nachinstalliert werden. Da es sich um proprietäre Software handelt, muss während des Installationsvorganges die DLJ-Lizenzbestimmung bestätigt werden. Es gibt einige Gründe, die für die Installation sprechen:
- Java-Anwendungen wurden meist für Sun-Java geschrieben
- Aktualität
- Stabilität
- Kompatibilität
Java 6 ist die aktuell stabile Version, es kann aber auch parallel die Java 5 installiert werden.
sudo apt-get install sun-java6-jre java-common
2.1.2 OpenSource Version
Bis Gutsy Gibbon war die von RedHat entwickelte OpenSoure-Variante IcedTea oder auch Java 7 in den Paketquellen verfügbar. IcedTea sollte einen Übergang schaffen, bis sämtliche Komponenten von Java auch als OpenSource vorliegen. Dies gelang mit OpenJDK, welche Einzug in die Paketquellen von Hardy Heron fand. Obwohl OpenJDK in Version 6 vorliegt, ist es aktueller als Java 7 aka IcedTea. Vom IcedTea-Projekt ist nur noch das Browser-Plugin icedtea-gcjwebplugin verfügbar.
- IcedTea/Java 7
sudo apt-get install icedtea-java7-jre
Ein gleichnamiges Paket liegt zwar als Übergang in den Paketquellen von Hardy Heron vor - installiert wird allerdings die Version des OpenJDK.
- OpenJDK
sudo apt-get install openjdk-6-jre
2.2 Bis Gutsy Gibbon
Bei der System-Installation wird der Bytecode-Interpreter für GNU Java automatisch installiert.
Nachdem die JRE von Sun installiert wurde, kann GNU Java deinstalliert werden. |
Dies ist nicht zwingend notwendig, kann aber Komplikationen vorbeugen. Grundsätzlich sollte sich Ubuntu an die (wie weiter unten beschrieben) ausgewählte Version halten.
sudo apt-get purge gij gij-4.2
Auch wenn eine andere Java-Version nachinstalliert wird, so wird weiterhin das Plugin von GNU Java im Browser genutzt. Das Plugin muss daher separat eingerichtet werden.
- siehe Java-Plugin
2.3 Seit Hardy Heron
Für Hardy Heron ist eine JRE des OpenJDK-Projektes, die auch ein Browser-Plugin beinhaltet, verfügbar. Sie kann auch separat nachinstalliert werden:
sudo apt-get install openjdk-6-jre
Wie oben beschrieben, kann auch die proprietäre Java-Version parallel installiert werden. Die Version, die systemweit genutzt werden soll, kann wie später folgt ausgewählt werden.
2.4 Versionsauswahl
Da Java in verschiedenen Versionen auf dem System installiert sein kann, etwa weil Anwendungen auf eine bestimmte Java-Version angewiesen ist, kann man die systemweit zu nutzende Version mit nachfolgendem Befehl festlegen:
sudo update-alternatives --config java
Im Anschluss muss die Nummer der zu nutzenden Version ausgewählt und bestätigt werden.
3 Manuelle Installation
Diese Form der Installation sollte nur dann angewendet werden, wenn die vorhergehenden Methoden fehlschlagen. Prinzipiell sollte sie nicht notwendig ein. |
3.1 Download
- Download von der Herstellerseite
- Linux » Linux (selbstextrahierende Datei) » jre-6u3-linux-i586.bin
Die Version muss an die verwendete Architektur (32- oder 64 Bit) angepasst werden.
3.2 Installation
- Terminal öffnen und in das Verzeichnis wechseln, wo das Paket gespeichert wurde
cd /pfad/zum/download/ordner
- Paket ausführbar machen
chmod +x jre-6u3-linux-i586.bin
- Paket ausführen
./jre-6u3-linux-i586.bin
- Lizenzbestimmung zustimmen
- Durchlesen mit Leertaste bzw. q zum Beenden
- Bestätigen mit yes
Danach wird im Download-Verzeichnis ein neuer Ordner mit der JRE erstellt. Dieser wird ins Verzeichnis /opt verschoben, zur besseren Übersichtlichkeit im System.
sudo mv jre1.6.0_03 /opt
Das Verzeichnis /opt gehört Root, weswegen das Verschieben mit root-Rechten ausgeführt wurde.
4 Java Browser-Plugin
Die Installation und Konfiguration des Browser-Plugins wird in einem extra angelegten Artikel beschrieben:
- siehe Java-Plugin