Autostart
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1 Allgemeines
Es kann praktisch und gewünscht sein, dass verschiedene Programme direkt mit dem System oder der jeweiligen Arbeitsumgebung gestartet werden. Dieser Artikel beschreibt die verschiedenen Wege.
2 Systemstart
2.1 Programme
Nicht grafische Programme (ohne GUI), die mit root-Berechtigung gestartet werden sollen, müssen in die /etc/rc.local eingetragen werden. Dazu öffnet man die Datei mit root-Berechtigung und fügt den Pfad zur ausführbaren Datei hinzu:
sudo nano /etc/rc.local » /pfad/zur/datei
2.2 Daemonen
Dienste und Daemonen lassen sich mit folgendem Befehl in die die Runlevel eintragen:
sudo update-rc.d name defaults
Die Option defaults kann auch durch einen bestimmten Runlevel ersetzt werden.
Zum Entfernen eines Dienstes nutzt man den Befehl:
sudo update-rc.d name remove
2.3 Kernel-Module
Um Kernel-Module beim Systemstart einzubinden, muss man deren Namen in eine Zeile in der /etc/modules eingetragen werden:
sudo nano -w /etc/modules » module_name
3 KDE
3.1 KDE 3
KDE bietet die Möglichkeit, Sitzungen zu speichern und automatisch zu laden. Dazu öffnet man
- Systemeinstellungen » Advanced » Sitzungsverwaltung
Dort hat man folgende Auswahlmöglichkeiten:
- Vorige Sitzung wiederherstellen » startet die Sitzung, wie sie zum Zeitpunkt des Herunterfahrens wahr
- Manuell gespeicherte Sitzung wiederherstellen » startet eine zuvor angelegte Sitzung
- Wird der Punkt aktiviert, wird im K-Menü der Punkt Sitzung speichern hinzugefügt, über den sich die jeweils aktuelle Sitzung speichern lässt.
- Mit leerer Sitzung starten » keine Programme werden gestartet
Dieses Vorgehen ist allerdings suboptimal, da nicht immer die gewünschten Programme gespeichert werden/worden sind.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, im Autostart-Unterverzeichnis einen symbolischen Link anzulegen. Dieser arbeitet wie eine Verknüpfung, zeigt also auf das zu startende Programm. Dieses wird dann behandelt, als läge es selber in diesem Unterverzeichnis.
ln -s /usr/bin/programm_name ~/.kde/Autostart/programm_name
Bei mehreren Programmen, die so gestartet werden sollen, kann dies allerdings ziemlich unübersichtlich werden. Auch ist es so nicht möglich, ein Programm zeitverzögert zu starten. Dies kann zum Beispiel nützlich sein, wenn ein Programm erst dann geladen werden soll, wenn ein anderes zu Ende geladen wurde (siehe Compiz).
Die Lösung bietet ein kleines Start-Script, das leicht zu erstellen und zu handhaben ist. Dazu erstellt man folgende Datei im Texteditor seiner Wahl, in welches man die Befehle zum Starten des jeweiligen Programms einträgt:
nano ~/.kde/Autostart/start.sh
Dort fügt man folgendes ein (Beispiel):
#!/bin/bash sleep 15 compiz --replace & sleep 1 emerald --replace & kopete & kontact &
Das Script startet Compiz-Fusion nach 15 Sekunden Wartezeit und im Anschluss den Fensterdekorator Emerald. Danach werden Kopete und Kontact geladen. Dies ist natürlich nur ein Beispiel, dass beliebig geändert werden kann.
- sleep t » verzögert die Ausführung des nachfolgenden Befehls um t Sekunden
- & » zeigt an, das im Anschluss noch ein Befehl ausgeführt werden soll. Ohne dieses Zeichen hält das Script an der besagten Stelle an.
Nachdem alle zu startenden Programme eingetragen wurden und das Script gespeichert wurde, muss es ausführbar gemacht werden:
chmod +x ~/.kde/Autostart/start.sh
Beim nächsten KDE-Start werden die eingetragenen Programme gestartet.
3.2 KDE 4
Zusätzlich zu den Möglichkeiten, die für den KDE 3 angeführt wurden, bietet KDE unter
- Systemeinstellungen » Erweitert die Option Autostart.
Dort kann man Programme definieren, aber auch eigene Scripte, die dann automatisch bei Sitzungsstart geladen werden. Dabei werden Scripte, die im Verzeichnis .kde4/Autostart abgelegt sind, automatisch angezeigt.
4 GNOME
Im GNOME kann man die automatisch zu startenden Programme folgendermaßen einstellen:
- System » Einstellungen » Sitzungen » Startprogramme
Die dort angezeigten Programme können direkt ausgewählt werden. Weitere Programme können durch Hinzufügen ausgewählt werden. Auf diese Weise kann auch ein Start-Script (wie oben beschrieben) ausgewählt werden. Dies kann dann in jedem Verzeichnis, dass dem Benutzer gehört, gespeichert werden.
Der Reiter Sitzungsoptionen bietet ebenfalls die Möglichkeit, eine laufende Sitzung zu speichern und später wieder starten zu lassen.
5 XFCE
Im XFCE kann man ebenfalls eine laufende Sitzung speichern und laden lassen:
- Programme » Einstellungen » Alle Einstellungen » Sitzungs- und Starteinstellungen
Im Reiter Allgemeine Einstellungen kann man Sitzung automatisch beim Beenden speichern auswählen. Wird die Option nicht aktiviert, so fragt der XFCE beim Abmelden nach, ob er die Sitzung speichern soll oder nicht. Aktiviert man dann noch die Option Sitzungsauswahl beim Starten anzeigen so kann man bei jedem Start zwischen den gespeicherten Sitzungen wählen.
Weiterhin bietet der XFCE ein Werkzeug zum Einstellen der automatische gestarteten Programme an. Dieses startet man im Terminal folgendem Befehl:
xfce4-autostart-editor
Das Programm bietet eine Übersicht der Programme, die bereits automatisch geladen, sowie die Möglichkeit, Programme dem Autostart hinzuzufügen.