Compiz-Fusion
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1 Allgemeines
Compiz-Fusion ist ein Composite-Manager, welcher in Verbindung mit einer geeignete Arbeitsumgebung (z.B. GNOME oder KDE) den Desktop in einen beeindruckenden 3D-Desktop verwandelt - dies setzt natürlich eine funktionierende 3D-Beschleunigung voraus! Compiz übernimmt nicht nur die Aufgabe des Compositioning, sondern ist auch zugleich noch ein Fenstermanager, welcher die Fenster-Dekorationen zeichnet. Compiz-Fusion lässt sich allerdings auch mit anderen Fenster-Dekoratoren, wie z.B. Emerald, kombinieren.
1.1 Compiz-Fusion?
Compiz-Fusion ist der Wieder-Zusammenschluss von Beryl und Compiz unter dem neuen Namen Compiz-Fusion. "Wieder", weil sich Beryl zuvor als Fork von Compiz abgespalten hat, die beiden nun aber wieder vereint wurden.
1.2 Wozu das Ganze?
Sicherlich ist der Hauptgrund für Compiz-Fusion die Optik. So lassen sich Fenster mit Feuer-, Wasser-, Schnee- und Blitz-Effekten öffnen, schließen, etc. - der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt und so lässt sich auch der langweiligste Desktop in eine 3D-Attraktion verwandeln. Desweiteren sind einige Funktionen wie der 3D-Würfel und der Switcher sinnvoll und zeitsparend - und nicht nur formschön.
2 Voraussetzungen
Wie bereits erwähnt, setzt Compiz-Fusion eine funktionierende 3D-Beschleunigung voraus, die allerdings nur der proprietäre Treiber des jeweiligen Herstellers bieten kann. Dieser muss daher aktiviert bzw. installiert werden.
- Installation des Treibers für die Grafikkarte
Um zu testen, ob die 3D-Beschleunigung funktioniert, gibt es verschiedene Wege. Folgendes muss im Terminal ausgeführt werden.
- OpenGL
glxinfo | grep rendering » direct rendering: Yes
- 3D-Animation
glxgears » 30103 frames in 5.0 seconds = 6020.524 FPS
Funktioniert die 3D-Beschleunigung nicht, werden signifikant weniger Bilder pro Sekunde (FPS) ausgegeben.
3 Installation
Hier muss man zwischen Feisty Fawn und dessen Nachfolgern differenzieren. Bei Hardy Heron und Gutsy Gibbon sind die Compiz-Pakete bereits vorinstalliert und können bei vorhandener 3D-Grafikkarte aktiviert werden.
Für die Arbeitsumgebungen GNOME und KDE werden jeweils gesonderte Meta-Pakete zur Verfügung gestellt.
3.1 Ab Gutsy Gibbon
3.1.1 Compiz-Fusion
Compiz-Fusion bietet allgemein zwei Meta-Pakete zur Installation an.
- Minimum
sudo apt-get install compiz-core
- Sämtliche Compiz-Pakete
sudo apt-get install compiz
Außerdem bietet er auf die Arbeitsumgebungen zugeschnittenen Installationspakete an, deren Installation gewöhnlich ausreichend ist.
- GNOME
sudo apt-get install compiz-gnome
- KDE
sudo apt-get install compiz-kde
3.1.2 Plugins und andere Pakete
- Plugins für Compiz-Fusion
sudo apt-get install compiz-fusion-plugins-main compiz-fusion-plugins-extra
- Konfigurationswerkzeug CCSM
sudo apt-get install compizconfig-settings-manager
3.2 Feisty Fawn
4 Erster Start & Konfiguration
Danach aktiviert man die 3D-Effekte (in GNOME) über das Menü: System » Einstellungen » Erscheinungsbild » Visuelle Effekte
.
Dieser befindet sich nachher unter System -> Einstellungen -> Advanced Desktop Effects Settings
.
Wenn die Pakete installiert sind, starten wir Compiz-Fusion entweder im Terminal:
compiz &
bzw. auf dem Desktop über die Tastenkombination ALT + F2 und
compiz
Nun sollte Compiz starten. Tut es dies nicht, sollte man Compiz im Terminal starten und die Ausgaben überwachen.
Compiz lässt sich über folgenden Menüpunkt konfigurieren: System -> Einstellungen -> Compiz Config Settings Manager
Dieser Name kann allerdings je nach Version variieren.
Da der Funktionsumfang ziemlich groß ist, ist der Dialog natürlich ebenso groß. Genau so groß ist auch die Wahrscheinlichkeit, beim "Herumspielen" etwas zu verstellen. Daher sollte man Vorsicht walten lassen und nur solche Sachen verändern, wo man weiß, was im Endeffekt geschieht.
4.1 Optionales & Problemlösung
Grundsätzlich ist es nicht notwendig, das folgende Programm zu installieren. Falls man aber Probleme mit Compiz-Fusion hat, als dass beispielsweise der Würfel nicht drehbar ist, kann man es mit dem Programm Hidden Preferences probieren.
Mithilfe dieses Tools lassen sich auch noch andere versteckte Extras in GNOME konfigurieren. Mehr Informationen und natürlich eine Download-Möglichkeit dazu gibt es auf der dazugehörigen Projekt-Webseite.
Dieses Programm ist nicht als Binär-Paket verfügbar und muss daher selbst kompiliert werden, dazu sind noch folgende Bibliotheken notwendig:
- libgtk2.0-dev
- libgconf2-dev
Man installiert diese im Terminal per:
sudo apt-get install libgtk2.0-dev libgconf2-dev
Danach führt der berühmte Dreisatz zum Ziel:
./configure
make sudo make install
Da das Programm relativ klein ist, sollte der Kompilierungsvorgang nicht lange dauern. Nach der Installation ist das Programm im GNOME-Menü unter System -> Einstellungen -> Hidden Preferences zu finden. Über dieses Tool lässt sich Compiz-Fusion ebenfalls konfigurieren.
5 Autostart einrichten
Ebenfalls interessant ist der Autostart. Damit man Compiz-Fusion nicht jedes Mal manuell starten muss, kann es automatisch mit Gnome gestartet werden. Dazu klickt man sich durch System -> Einstellungen -> Sitzungen -> Startprogramme, klickt nun auf Neu und fügt folgenden Befehl hinzu:
compiz --replace
Wer statt Compiz als Windowmanager (den beliebteren) Emerald bevorzugt, kann diesen natürlich auch starten:
compiz --replace -c emerald
Beim nächsten Start des X-Servers wird dann Compiz (Emerald) automatisch gestartet.
6 Links
Hide&Seek Projekt-Webseite
Siehe auch: