MOC
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Version vom 10. August 2007, 09:04 Uhr
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1 Überblick
Hinter dem Kürzel „MOC“ verbirgt sich ein Konsolen-Audioplayer für die Gnu/Linux-Plattform. Kurz: music on console. Ins Leben gerufen und am Leben gehalten wird das Projekt von Damian Pietras und zahlreichen „user-contributions“ (in der Regel Skripte, die dem Audioplayer mehr Funktionalität zufügen.) MOC verspricht folgende Eigenschaften:
- eine einfache Bedienung,
- er ist leicht zu personalisieren (in punkto Steuerung und Aussehen)
- und läuft sogar auf 200 Mhz-Rechnern.
MOC liegt in den Ubuntu-Paketquellen meist in einer älteren Version vor:
- für Dapper Drake momentan in der Version 2.3.3-1,
- für Edgy Eft in Version 2.4.0-2 und schließlich
- für Feisty Fawn in Version 2.4.1-1.
Der momentane Entwicklungsstand des Projekts liegt jedoch bei 2.4.2. Um MOCs volle Funktionalität zu erhalten, empfiehlt es sich, die jeweils aktuelle Version direkt aus den Quellen des MOC-Projektes zu kompilieren. Hinweis: Mit der Installation von Software aus Fremdquellen gehst du Risiken ein. Konkret: Du vertraust in punkto Sicherheit und Funktionalität ab jetzt der Enwickler-Gemeinde rund um das MOC-Projekt. Das muss in diesem Fall nichts Schlechtes bedeuten, man sollte aber nicht blind jeder Fremdquelle vertrauen.
2 Warum MOC?
Wer Funktionalität schätzt und darüber hinaus die nüchterne Ästhetik der Shell liebt, der ist mit MOC bestens bedient. MOC ist eine Server-Client-Anwendung, was sehr angenehme Vorteile mit sich bringt. So ist ein Zugriff und Abspielen von verschiedenen Rechnern aus ebenso möglich wie das Öffnen mehrerer Clients auf einem Rechner – all das weitgehend ohne Störungen oder Überlagerung der gespielten Musik. Natürlich läuft MOC auch ohne geöffnetes Anwendungsfenster - selbst nach dem Logout - weiter. Aber das ist noch nicht alles. MOC beherrscht ein weites Spektrum von Audioformaten (OGG Vorbis, FLAC, WAV, WMA , MP3 und Podcasts, um nur die geläufigen zu nennen). Und mehr als das: Die Steuerung per Tastatur lässt über die Standardbefehle hinaus noch einige interessante und individuell konfigurierbare Operationen zu, wie zum Beispiel das schnelle Wechseln zwischen Verzeichnissen (Fastdir) oder das Anlegen von eigenen Befehlen (ExecCommand), die dann auf Tastendruck ausgeführt werden.
3 Installation
Um MOC zu installieren, musst du die richtigen Paketquellen freischalten. Dazu bestehen zwei Möglichkeiten:
- Die konservative Installation aus den Ubuntu-Paketquellen. Voraussetzung: Du musst die Universe-Paketquellen freischalten. Näheres dazu wird in folgendem Wiki Beitrag erklärt: Paketquellen.
- DIe auf Aktualität bedachte Installation aus den Paketquellen des MOC-Projektes. Voraussetzung: Lade MOCs Quellcode von der Seite des Projekts herunter. Entpacke das tar.bz2-Paket und kompiliere den Quellcode.
3.1 Via Terminal mit apt-get
Gehe auf dem Gnome-Desktop zu Anwendungen -> Zubehör -> Terminal, und öffne dann ein Terminal. Zur Installation nutze dann folgende Befehle:
# sudo apt-get update - um die Paketquellen zu aktualisieren
# sudo apt-get install moc - für die Installation aus den Universe-Quellen
3.2 Via Synaptic
Öffne in Gnome unter -> System -> Administration -> Synaptic. Dann nach dem Namen des Programmes suchen, in unserem Fall
- "moc" für die Installation aus den Universe-Quellen.
Synaptic listet dann die gefundenen Treffer auf. Das Programm kannst du daraufhin nach der Anleitung hier installieren.
4 Erste Schritte und Konfiguration
Nachdem du das MOC-Paket installiert hast, möchstest du sicherlich einen ersten Eindruck gewinnen, wie MOC aussieht und sich anfühlt. Öffne dazu ein Terminal, und gebe folgenden Befehl ein:
# mocp
Nun öffnet sich in der Konsole ein zweipaltiges, blaues Fenster, und manch einer wird sich dabei an den Midnight Commander erinnert fühlen - ziemlich trist also. Das kannst du änderen - später mehr dazu. Zunächst folgt erst mal eine Übersicht auf grunlegende Tastaturbefehle, damit du dich in MOC schnell zurecht findest,
4.1 Grundlegende Tastatursteuerung
Cursortasten oben - unten | Bewegen im Verzeichnis |
Enter | Wechselt Verzeichnis |
/ | Einen Titel suchen |
Enter | Titel abspielen |
p oder Space | Pause / abspielen |
s | Stop |
Tab | wechselt zur Playlist |
a | Song zur Playlist hinzufügen |
A | Verzeichnis zur Playlist hinzufügen |
C | Playlist löschen |
o | Eine URL wiedergeben |
q | Interface verlassen - MOC spielt weiter |
Q | MOC abwürgen |
4.2 Tastatursteuerung ohne MOCP-Interface
Wie oben erwähnt, kannst du MOC auch ohne das Interface steuern und zwar direkt über die Konsole. Dazu gibts zwei Möglichenkeiten, die du geschickt miteinander kombinieren kannst. Option Nummer eins:
mocp -S | MOC-Server starten |
mocp -p | Playlist spielen |
mocp -f | nächsten Titel spielen |
mocp -r | letzten Titel spielen |
mocp -s | Stop |
mocp -P | Pause |
mocp -U | Pause lösen |
mocp -x | MOC abwürgen |
Option Nummer zwei: Wem das - trotz Tab-Completion in der Bash-Shell - zu umständlich ist, der kann sich natürlich für jeden Befehl einen Alias anlegen. Dazu öffnest du die Datei ".bashrc" in deinem Heimatverzeichnis. Nimm einen Editor deiner Wahl, z.B. Nano oder Vim, und öffne besagte Datei mit dem Befehl:
# nano ~/.bashrc
Sinnvoller Weise solltest du deine Aliasse an den MOC-Befehlen aus den Tabelle orientieren. Um ein Alias anzulegen, fügst du zum Beispiel folgende Zeile in die Datei .bashrc ein.
# alias s='mocp -s'
Danach speicherst und schließt du die Datei mit strg+o und strg+x. Abschließend beendest du die geöffenete Konsole, und beim nächsten Aufruf der Konsole sollten die Aliasse funktionieren. Wichtig: Die gezeigten Befehle zeigen - wie sollte es auch anders sein - längst nicht alle Möglichkeiten, um MOC zu steuern. Ein Blick in die Manual-Seite von MOC mit dem Befehl "man mocp" gibt zu weiteren Befehlen Auskunft.
5 Erweiterte Konfiguration
Kommen wir zu einigen interessanten Konfigurationsmöglichkeiten: FastDir und ExecCommand. Interessant deshalb, weil diese Befehle einem das Verwalten der Musiksammlung sehr einfach machen.
5.1 FastDir: Schnelles Wechseln der Verzeichnisse
Der Name deutet es schon an: Mit FastDir kannst du bequem per Tastendruck zwischen den Verzeichnissen deines Musikordners wechseln. Dazu müssen wir zwei Dateien editieren: die Dateien "keymap" und "config" - beide liegen in deinem Heimatverzeichnis im Verzeichnis ".moc".
Öffne zunächst die Datei "config" mit einem Editor deiner Wahl. Dann suche die mit "Fastdir" beginnenden Zeilen, und ergänze sie auf sinnvolle Weise mit der Verzeichnisstruktur deiner Musiksammlung. Nur ein Beispiel:
# Fastdir1 = "/home/jutso/jukebox/shoutcast"
Jetzt editierst du die Datei "keymap", wiederum in Verzeichnis ~/.moc. Jetzt müssen wir dem "Fasdir1" nur noch eine Taste zu ordnen. Also vielleicht so:
# go_to_fast_dir1 = !
Folglich kannst du jetzt in das Verzeichnis "Fastdir" mit der Taste "!" wechseln - fast, denn zuvor solltest du noch in der Datei "config" angeben, an welchem Ort die Datei "keymap" liegt, damit sie bei jedem Start des MOC-Servers eingelesen werden kann.
5.2 ExecCommand: Ausführen eigenener Befehle
Eine weitere elegante Art seine Musiksammlung zu verwalten, besteht in der Möglichkeit, mit "ExecCommand" via Tastendruck die eigenen Musikdateien zu manipulieren - mal eben ein paar Mp3s oder Oggs auf den externen Musikplayer kopieren oder alte Titel aus der Musiksammlung löschen - kein Problem.
Editiere dazu die Datei "config". Ziemlich am Ende der Datei findest du Zeilen, die in folgender Weise beginnnen:
# ExecCommand2 = "cp %f /mnt/usb/"
Hier musst du die Raute vor dem "ExecCommand" entfernen und den ensprechenden Befehl und das Zielverzeichnis angeben. Im nächsten Schritt editierst wiederum die Datei "keymap". Ordne hier dem Befehl zum Kopieren die entsprechende Taste auf deinem Keyboard zu:
# exec_command2 = F2
Nach einem Neustart des MOC-Servers solltest du mit der Taste "F2" Musikdateien beliebig von A nach B kopieren können. Wichtig: Natürlich brauchst du bei Zielverzeichnissen außerhalb deines Heimatverzeichnisses die entsprechenden Schreibrechte.
5.3 Skripte
5.4 Themes
6 Links
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