Jabber

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Aktuelle Version vom 17. Januar 2011, 09:23 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeines

Jabber ist eine Open Source-Alternative zu Sofortnachrichten (Instant Messaging)-Systemen proprietärer Art, wie zum Beispiel MSN, ICQ, Yahoo etc. Gemeint ist damit das Protokoll, welches zur Nachrichtenübermittlung eingesetzt wird, nicht der Client. Das Jabber-Protokoll setzt sich aus einer Reihe von Protokollen zusammen, die auf auf XML basieren. Sein Kern XMPP wurde als Internet-Standard zertifiziert.

Im Vergleich zu den o.g. Alternativen steht also keine einzelne Privatperson oder ein Unternehmen hinter Jabber und damit auch kein finanzielles Interesse. Durch die Quelloffenheit verringert sich auch die Gefahr, dass eigene Kommunikation von Dritten mitgeschnitten und die enthaltenen Informationen unzweckmäßig verwendet werden können. Dies ist im übrigen ein Verhalten, welchem man durch das Akzeptieren der AGBs von ICQ zustimmt.

2 Clients

Um über Jabber kommunizieren zu können, benötigt man zunächst einen passenden Client. Zum einen gibt es die sogenannten Multi-Clients. Dies sind Programme, die für verschiedene IM-Systeme gleichzeitig genutzt werden können. Vertreter dieser Art sind zum Beispiel Kopete und Pidgin. Zum anderen gibt es auch spezielle Chatprogramme für Jabber. Dazu zählen z.B. Gajim oder der textbasierte Mcabber.

Plattformen

Einige dieser Clients, wie Pidgin und Gajim, sind auch plattformübergreifend für Linux und Windows verfügbar. Der Client PSI ist zusätzlich auch auf MacOS lauffähig.

Sicherheit

Die Kommunikation zwischen den Clients und dem Jabber-Server erfolgt dabei meist (TLS/SSL-) verschlüsselt. Dies ist allerdings abhängig von den Fähigkeiten des genutzten Servers und der Konfiguration des Clients. Dies führt aber leider auch dazu, dass viele der Clients, die exklusiv Jabber beherrschen, keine OTR-Verschlüsselung bieten. Dies hat dann zur Folge, dass zwar die Verbindung verschlüsselt ist, allerdings nicht der Inhalt der Nachrichten. Für Gajim beispielsweise steht keine OTR-Verschlüsselung zur Verfügung. Allerdings bietet dieser und auch einige andere Clients die Möglichkeit, die Nachrichten per GnuPG zu verschlüsseln.

3 Benutzer-Konto anlegen

Es gibt eine große Zahl an Server, auf denen man ein Benutzer-Konto (Account) registrieren kann. Dies geschieht in der Regel direkt über den eingesetzten Client. Meist gibt man einfach nur den gewünschten Spitznamen und den Server, auf dem der Account angemeldet werden soll, ein.

Beliebte Server

Es ist unerheblich, auf welchem Server der eigene Account angelegt wurde - ein Kommunikation ist mit Jabbern-Nutzern aller Server möglich. Natürlich muss der "eigene" Server erreichbar sein. Alle Jabber-Benutzer werden dazu anhand ihrer einmaligen Jabber-ID (kurz: JID) identifiziert. Diese ähnelt im Aufbau einer E-Mail-Adresse und setzt sich aus dem gewählten Spitznamen und dem Jabber-Server zusammen:

user@jabber-server.de

4 Konfiguration

Das Besondere an Jabber ist die Möglichkeit, sich mit einem Account mehrfach anzumelden. Es spielt dabei keine Rolle, ob es auf einem Rechner oder in einem Netzwerk geschieht. Damit dies reibungslos verläuft, müssen folgende Einstellungen korrekt vorgenommen bzw. angepasst werden.

Ressourcen

Als Ressource wird der jeweilige Client bezeichnet, um z.B. den Kontakten zu signalisieren, welcher gerade genutzt wird. Als Wert bietet sich hier also der Clientname an, wenn man auf einem Rechner mehrfach mit der selben JID angemeldet ist. Alternativ kann natürlich Standort des Rechners angeben werden, etwa Büro, zu Hause etc. Natürlich kann auch einfach ein beliebiger Wert angegeben werden.

Prioritäten

Mit Hilfe der Prioritäten wird festgelegt, auf welchem Client die Nachricht eines Kontakts eingeht. Die Nachricht wird immer von dem Client empfangen, dem die höchste Priorität zugewiesen wurde. Bei gleicher Priorität wird die Nachricht an alle versendet.

Roster

Als Roster wird die Kontaktliste in der Jabber-Welt bezeichnet. Die einzelnen Kontakte können dabei verschiedenen Gruppen etc. zugewiesen werden. Das Jabber-Prokoll erlaubt auch den Schutz der Privatsphäre durch eine Genehmigung neuer Kontakte und die Möglichkeit, einzelne Kontakte zu blocken.

Ebenfalls können verschiedene Status gesetzt werden, bis hin zur Unsichtbarkeit. Eine Reihe von Clients, z.B. Kopete (ab 0.50) und Pidgin, unterstützt auch das Setzen einer bestimmten Stimmung, die den Kontakten angezeigt wird.

5 Mulit-User-Chats

Mit Jabber kann man sogenannte Multi-User-Chats (MUC) realisieren. Dies sind Räume auf Jabber-Servern, in denen mehrere Chatteilnehmer gleichzeitig miteinander kommunizieren können. Der Server muss dieses Feature allerdings unterstützen. Die Art und Weise, wie man an einen solchen MUC-Raum teilnehmen kann, ist abhängig vom eingesetzten Client. Benötigt werden dabei folgende Informationen:

Bei einigen Clients kann man diese Daten einzeln eingeben, manchmal wird auch die Schreibweise raum@server verlangt.

6 Links

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