Ubuntu und Derivate
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Version vom 27. April 2008, 00:38 Uhr
Inhaltsverzeichnis |
1 Allgemeines
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ein Ubuntu-Derivat her- und bereitzustellen ist mittlerweile relativ einfach, so dass jeder Interessierte dazu in der Lage sein könnte. Eine vollständige Betrachtung ist daher nicht möglich. |
Es gibt verschiedene Distributionen, die Ubuntu als Grundlage nutzen. Gründe der "Abspaltung" kann es verschiedene geben:
- unterschiedliche Arbeitsumgebungen
- unterschiedliche Philosophien
- spezielle Anwendung
- spezielle Ziegruppen
- und noch viele mehr...
Ubuntu selbst wird im sechsmonatigem Abstand veröffentlicht und für 18 Monate mit (Sicherheits-) Updates versorgt. Regelmäßig werden bestimmte Versionen dieses Release-Zyklus mit dem Prädikat LTS versehen. LTS steht für Long Term Support und bedeutet, dass Canonical für einen längeren Zeitraum Updates und Patches zur Verfügung stellt. Dieser Zeitraum bezieht sich für Desktop-System auf drei, für Serverversionen auf fünf Jahre.
Es soll hier ein kleiner Einblick in die verbreitesten Ubuntu-Distributionen, geordnet nach o.g. Gesichtspunkten, gegeben werden.
2 Arbeitsumgebungen
Die in diesem Punkt angeführten Distributionen unterscheiden sich in den standardmäßig eingesetzten Desktops. Generell gilt, dass egal welche Version man installiert, auch die anderen Versionen nachinstalliert werden können - entweder komplett oder nur bestimmte Programme, nebst deren Abhängigkeiten. Dies kann funktionieren, muss es aber nicht unbedingt. Die nachinstallierten Pakete können Inkonsistenzen oder Performance-Verluste bedeuten.
Da Ubuntu mit GNOME zuerst und die anderen Derivate erst später auf dessen Grundlage entwickelt wurden, wird im allgemeinen Sprachgebrauch Ubuntu als solches und die Distribution mit GNOME gern vermischt. Das ist eigentlich nicht ganz korrekt, da Ubuntu nicht nur die eingesetzte Arbeitsumgebung bezeichnet, sondern eben auch das System an sich, auf das GNOME als Benutzerschnittstelle aufsetzt.
Es gibt für jede der Arbeitsumgebung jeweils ein Meta-Paket mit dem ursprünglichen Desktop und dann eines, dass für den Einsatz in Ubuntu optimiert wurde. Das letztere sollte man dann auch einsetzen.
2.1 Ubuntu
Ubuntu setzt von Haus aus auf den GNOME-Desktop. Das ist wohl die bei Ubuntu meist genutzte Arbeitsumgebung.
GNOME gilt als besonders einsteigerfreundlich, nicht zuletzt auf Grund seiner sauberen und aufgeräumten Oberfläche.
- Komplett-Paket zum Nachinstallieren:
sudo apt-get install ubuntu-desktop
- Systemvoraussetzungen
Diese Mindestvoraussetzungen werden empfohlen:
- 700 MHz x86 Prozessor
- 384 MB RAM
- 8 GB freier Festsplattenspeicher
- Grafikkarte mit einer Auflösung von mindestens 1024x768 Pixeln
- Soundkarte
- Netzwerk- oder Internetverbindung
Für einen 3D-Desktop und visuelle Effekte werden mindestens folgende Anforderungen an das System gestellt:
- 1.2 GHz x86 Prozessor
- 384 MB RAM
- 8 GB freier Festsplattenspeicher
- (unterstützte) Grafikkarte mit 3D-Beschleunigung
2.2 Kubuntu
Kubuntu setzt als Distribution auf den KDE-Desktop. Der KDE ist eine äußerst umfangreiche Arbeitsumgebung und bietet eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten.
Zur Zeit findet ein Generationenwechsel vom stabil laufenden KDE 3.5 auf KDE 4 statt. Letzterer befindet sich noch in der Entwicklung und sollte erst ab Version 4.1 produktiv eingesetzt werden. Die aktuelle Version 4.0.x bietet zwar schon eine Großzahl an Funktionen, diese sind allerdings noch nicht ganz ausgereift. Die Version 4.0 soll den KDE-Entwicklern als Plattform, auf der sie ihr Pakete entwickeln/testen können, dienen. Andere Pakete, wie die PIM-Suite Kontact sind noch nicht portiert.
- Komplett-Paket zum Nachinstallieren:
sudo apt-get install kubuntu-desktop
- Komplett-Paket zum Nachinstallieren des KDE4:
sudo apt-get install kubuntu-kde4-desktop
- Systemvoraussetzungen
Kubuntu stellt in etwa die gleichen Voraussetzungen an das System wie Ubuntu mit GNOME-Desktop.
2.3 Xubuntu
Bei Xubuntu wird der ressourcen-schonende XFCE-Desktop eingesetzt. Da für diese Distribution die Systemvoraussetzungen recht niedrig gehalten wurden, wird es vor allem auf älteren Modellen einsetzt.
- Systemvoraussetzungen
- 300 MHz Prozessor
- 256 MB RAM
- 8 GB freier Festsplattenspeicher
- Grafikkarte mit einer Auflösung von mindestens 800x600 Pixel
2.4 Ubuntu-Server
Diese Version installiert lediglich das Grundsystem von Ubuntu, ohne grafische Arbeitsumgebung. Sie ist vorwiegend für den Einsatz im Serverbereich ausgelegt. So kann der LAMPP-Server als Option automatisch installiert werden.
- Systemvoraussetzungen
Je nach Einsatzzweck und zu erwartender Last der Servers, können die Anforderungen variieren. Soll der Server nur via Netzwerk zugänglich sein, ist eine Grafikkarte optional.
- 300 MHz x86 Prozessor
- 64 MB Arbeitsspeicher (RAM)
- mindestens 4 GB freier Festsplattenspeicher
- VGA-Grafikkarte mit einer Auflösung von 640x480 Pixel
- CD-ROM-Laufwerk oder Netzwerkkarte
3 Anwendungen
3.1 Mythbuntu
Mythbuntu basiert auf Ubuntu und macht aus einem PC mit Hilfe von MythTV einen Fernseher mit integriertem Festplattenrekorder.
- Systemvoraussetzen
Auf der Projektseite wird folgende Systemleistung emfpohlen:
- 2.0 Ghz x86 oder x86_64 Prozessor
- 1 GB RAM
- 10 GB freier Festsplattenspeicher für das System
- 80 GB und mehr Speicherplatz
- nVidia Graphics Card (128MB) w/ TV-Out oder entsprechend
- unterstützte TV-Karte
4 Philosophie
4.1 Gobuntu
In der Distribution Gobuntu wird ausschließlich freie Software eingesetzt. Ansonsten unterscheidet sie sich kaum von Ubuntu. Da jedoch auf proprietäre Software verzichtet wird, kann es zu Einschränkungen in Funktion und Performance mancher Hardware kommen.
5 Zielgruppen
5.1 Edubuntu
Edubuntu richtet sich an die Zielgruppe der Schüler, soll also besonders im Unterricht eingesetzt werden. Dies spiegelt sich auch in der mitgelieferten (Lern-) Software wider.
6 Links
- Ubuntu » Projektseite für Ubuntu, mit Informationen zu den Schwesterdistributionen
- Mythbuntu » Projektseite für Mythbuntu
- Edubuntu » Projektseite für Edubuntu
- Systemvoraussetzungen » Übersicht und Quelle der Systemanforderungen