Vim

Aus Ubuntu-Forum Wiki

(Unterschied zwischen Versionen)
Wechseln zu: Navigation, Suche
 
(Der Versionsvergleich bezieht 2 dazwischenliegende Versionen mit ein.)
Zeile 43: Zeile 43:
  gvim
  gvim
-
Sowohl grafischer, als auch textbasierter Vim greifen auf die selbe Konfiguration zu.
+
Sowohl grafischer, als auch textbasierter Vim greifen auf die selbe Konfiguration zu. Man kann aber auch die spezifischen Einstellungen für GVim in einer separaten ''.gvimrc'' im Benutzerverzeichnis unterbringen. GVim nutzt dann beide Dateien, während der klassische Vim nur die ''.vimrc'' verwendet.
=== Befehlsmodus ===
=== Befehlsmodus ===

Aktuelle Version vom 12. Januar 2011, 14:43 Uhr

Alle.png

Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeines

Der Texteditor Vi ist ein mächtiges Werkzeug für das Terminal, der in der Unixwelt lange Zeit der Standard war und auch heute immer noch weit verbreitet ist. Er ist allerdings proprietäre Software, so dass man im Allgemeinen vom Vim - Vi improved redet, wenn man über den Vi spricht. Dies ist ein Open Source-Klon des Vi, der auf jedem Linux-System zu finden ist.

Auch vom Vim existieren eine Reihe Klone, die aber mehr oder weniger den gleichen Ansatz verfolgen. Mit gVim existiert ebenfalls eine Version mit grafischer (GTK-) Oberfläche.

gVim ist auf der Projektseite auch als Windows- und Mac-Version erhältlich.


2 Installation

Ubuntu setzt nano als Standard-Texteditor im Terminal ein. Der ist auf Grund seiner leichteren Handhabung ebenfalls weit verbreitet, bietet allerdings nicht die Funktionsfülle eines Vim. Auf Ubuntu-Systemen mit Desktop ist lediglich vim-tiny installiert - eine sehr leichtgewichtige Vim-Version, die allerdings auch einige Funktionen vermissen lässt. Ubuntu-Server installiert standardmäßig das Paket vim-common.

Um einen kompletten Vim für das Terminal zu installieren, benötigt man das folgende Paket:

sudo apt-get install vim

Dieses Metapaket beinhaltet alle Features für den Vim auf der Kommandozeile, inklusive Syntaxhighlighting, Unicode-Unterstützung etc.

Wer jedoch Wert auf einen Texteditor mit grafischer Oberfläche legt, kann mit folgendem Befehl gVim nebst aller zusätzlicher Pakete installieren. Dieser benötigt allerdings einige Abhängigkeiten des GNOME-Desktops:

sudo apt-get install vim-full 

3 Konfiguration

Die systemweite Konfigurationsdatei vimrc befindet sich im Verzeichnis /etc/vim/. Änderungen und Einstellungen dort gelten für alle Benutzer. Individuelle Anpassungen können jedoch durch eine eigene Konfigurationsdatei im Benutzerverzeichnis vorgenommen werden. Diese Einstellungen werden in der Datei .vimrc gespeichert. Ist die Datei nicht vorhanden, muss sie erstellt werden:

vi .vimrc

Weitere Informationen/Einstellungen können in einem zusätzlichen Konfigurationsverzeichnis hinterlegt werden. Konkrete Erläuterungen und Beispiele werden im Artikel Vim/Konfiguration beschrieben.

4 Anwendung

Vim verfügt über drei verschiedene Arbeitsmodi. Diese werden im folgenden kurz beschrieben. Die wichtigsten Tastenkürzel zur Arbeit mit dem Vim werden im Artikel Vim/Shortcuts erläutert.

4.1 Aufruf

Vim lässt sich im Terminal mit folgendem Befehl starten:

vim

Auf den meisten System ist auch die Kurzform vi ausreichend, die als Alias für vim genutzt wird. Um eine bestimmte Datei zu öffnen oder zu erstellen, setzt man einfach ihren Namen (ggf. inklusive Pfad) hinter den Aufruf:

vi datei_name

Root-Rechte, zum Beispiel zum Editieren von System-Dateien, erhält man durch ein vorangestelltes sudo.

Will man den grafischen Vim starten, so muss man analog folgenden Befehl eingeben oder den entsprechenden Eintrag im Startmenü suchen:

gvim

Sowohl grafischer, als auch textbasierter Vim greifen auf die selbe Konfiguration zu. Man kann aber auch die spezifischen Einstellungen für GVim in einer separaten .gvimrc im Benutzerverzeichnis unterbringen. GVim nutzt dann beide Dateien, während der klassische Vim nur die .vimrc verwendet.

4.2 Befehlsmodus

Direkt nach dem Aufruf befindet sich der Editor im sogenannten Befehlsmodus. In diesem nimmt er Befehle entgegen und führt sie aus. Sehr abstrakt betrachtet kann man dieses Vorgehen mit dem Klicken durch die Menüs eines Programms vergleichen.

Tastenkürzel Aktion

j

Schritt abwärts

k

Schritt aufwärts

h

Schritt nach links

l

Schritt nach rechts

dd

löscht eine komplette Zeile an der Cursorposition

u

macht letzte Änderung rückgängig

STRG + R

macht u rückgängig

ZZ

speichert die Datei und beendet Vim

4.3 Einfügemodus

Befindet sich der Vim im Einfügemodus, so kann der Text nach Belieben editiert werden.

Tastenkürzel Aktion

i

Editiermodus an der Cursorposition starten

a

Editiermodus eine Stelle hinter der Cursorposition starten

o

Zeile unterhalb der Cursorposition einfügen und Editiermodus starten

ESC

Editiermodus beenden

4.4 Kommandozeilenmodus

Neben Befehlen, die zum Bewegen durch die Datei oder deren Modifikation dienen, kann man im Kommandozeilenmodus auch Parameter des Programms selber ändern, Dateien laden und/oder (Shell-) Befehle ausführen. Das Verhalten ist mit einer Mini-Kommandozeile vergleichbar.

Tastenkürzel Aktion

:w

Datei speichern

:w name

Datei unter name speichern

:q!

Vim ohne Speichern beenden

/such_ausdruck

Datei nach such_ausdruck durchsuchen

:e datei_name

Datei datei_name öffnen

:e #

zur zuvor bearbeiteten Datei zurückkehren

In den Kommandozeilenmodus wechselt man aus dem Befehlsmodus durch Eingabe von :. Anschließend kann man die auszuführenden Befehle eingeben. Die Möglichkeiten sind dabei schier unbegrenzt.

5 Tipp

Die meisten Linux-Distributionen bringen das Lernprogramm vimtutor mit, so auch Ubuntu. Damit lassen sich die Grundzüge und -bedienung des Vim in ca. 30 Minuten erlernen, bzw. werden diese dem Nutzer vorgestellt.

6 Links

6.1 Intern

6.2 Extern

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Forum
Navigation
Internes
Bearbeitungshilfen
Werkzeuge