/etc/X11/xorg.conf
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Seit Einführung des Bulletproof-XServers mit Gutsy Gibbon haben sich viele Einstellungen grundlegend geändert.
Inhaltsverzeichnis |
1 Grundlagen:
Die xorg.conf ist die Konfigurationsdatei des X-Servers, die unter etc/X11 zu finden ist. Die xorg.conf muss eigentlich nur in Problemfällen verändert werden. Wenn nun ein Problemfall auftritt können wir die Datei z.B. mit einem:
sudo nano /etc/X11/xorg.conf
aufrufen und bearbeiten.
Weitere Informationen zu der xorg.conf sind unter der passenden Dokumentation die wir mittels:
man xorg.conf
aufrufen können zu bekommen.
1.1 Hinweise
Bevor man anfängt etwas an seiner xorg.conf zu verändern sollte man stets ein Backup machen, dies geschieht beispielsweise mit dem Befehl:
cp /etc/X11/xorg.conf /etc/X11/xorg.conf.backup
auch manche Grafische Programme erstellen bei ihrer Installation nach dieser Weise ein Backup, also nicht wundern wenn schon ein Backup vorhanden ist.
Falls der X-Server nicht mehr laufen will und keine Sicherung der xorg.conf existiert, kann man sich seine xorg.conf neu generieren lassen, dazu kann folgender Code verwendet werden:
sudo dpkg-reconfigure xserver-xorg
Wenn dies nicht funktioniert bleibt noch als letzter Schritt das kopieren der xorg.conf einer gestarteten Live-CD, das kann so getan werden:
cp /etc/X11/xorg.conf /media/ubuntu/etc/X11/xorg.conf
2 Aufbau:
Die xorg.conf ist in verschiedenen Sektionen unterteilt. Jede Sektion hat den gleichen folgenden Aufbau:
Section "Name" Inhalt ... EndSection
Es folgt eine Liste mit den verschiedenen Sektionen der Datei.
2.1 Sektion: Files
Diese Sektion gibt den Pfad zu den verschiedenen Schriftarten, zu der RGB-Farbpalette und zu eventuellen Modulen auf dem System an.
Section "Files" FontPath "/usr/share/fonts/X11/misc" FontPath "/usr/share/fonts/X11/cyrillic" FontPath "/usr/share/fonts/X11/100dpi/:unscaled" FontPath "/usr/share/fonts/X11/75dpi/:unscaled" FontPath "/usr/share/fonts/X11/Type1" FontPath "/usr/share/fonts/X11/100dpi" FontPath "/usr/share/fonts/X11/75dpi" FontPath "/var/lib/defoma/x-ttcidfont-conf.d/dirs/TrueType" EndSection
Wird der Pfad zu den Schrifarten nicht angegeben, so wird automatisch eine Standardquelle verwendet, die in der Dokumentation der xorg.conf nachgelesen werden kann.
Es kann auch vorkommen, dass eine Files-Sektion keinen Inhalt hat und so aussieht:
Section "Files" EndSection
wen dies auftritt wird automatisch die Standardkonfiguration benutzt.
2.2 Sektion: Module
Diese Sektion gibt an, welche Zusatzmodule aus der Quelle: /usr/X11R6/lib/modules geladen werden sollen.
Diese Sektion besitzt folgenden Aufbau:
Section "Module" Load "zusatzmodul" EndSection
Eine verwendete xorg.conf könnte z.B. so aussehen:
Section "Module" Load "i2c" Load "bitmap" Load "ddc" Load "dri" Load "extmod" Load "freetype" Load "glx" Load "int10" Load "vbe" EndSection
Die mitgeladenen Module, haben den Sinn den X-Server mit zusätzlichen Funktionen zu erweitern.
2.3 Sektion: InputDevice
Es gibt zwei InputDevice-Sektoren, die eine ist für die Konfiguration der Tastatur, die andere für die Maus zuständig. Die beiden Sektoren haben folgenden Aufbau:
Section InputDevice Identifier name Driver inputdriver options ... EndSection
Ist in der xorg.conf nur eine oder gar keine dieser Sektoren angegeben, so werden die Standardeinstellungen für die Konfiguration der Maus und/-oder der Tastatur übernommen.
Achtung: Es kommt oft vor, dass die Standardeinstellungen fehlerhaft oder nicht funktionieren.
Konfigurationssektor der Tastatur:
Section "InputDevice" Identifier "Generic Keyboard" Driver "kbd" Option "CoreKeyboard" Option "XkbRules" "xorg" Option "XkbModel" "pc105" Option "XkbLayout" "de" EndSection
Konfigurationssektor der Maus:
Section "InputDevice" Identifier "Configured Mouse" Driver "mouse" Option "CorePointer" Option "Device" "/dev/input/mice" Option "Protocol" "ImPS/2" Option "ZAxisMapping" "4 5" Option "Emulate3Buttons" "true" Option "Resolution" "400" EndSection
Für jedes "Zeigegerät" wird nun ein neuer InputDevice-Sektor angelegt, dass heißt, dass auch für ein Touchpad oder für ein Joystick ein neuer Eintrag angelegt wird.
2.4 Sektion: Device
Die Device-Sektion ist dazu da, um die Konfiguration von Grafikkarten zu ändern bzw. festzulegen. Die Sektion Device hat dabei folgenden Aufbau:
Section "Device" Identifier "name" Driver "Treiber" ... EndSection
Es muss hierbei mindestens ein Device-Eintrag zu der Konfiguration der Video-Karte vorhanden sein.
Ein Beispiel zu dem Device-Abschnitt:
Section "Device" Identifier "Intel Corporation Mobile 945GM/GMS/940GML Express Inte$ Driver "i810" BusID "PCI:0:2:0" EndSection
2.5 Sektion: Monitor
Diese Sektion, enthält (wie der Name schon sagt) die Konfiguration eines Monitores. Für jeden weiteren Monitor wird hier eine neue Sektion eröffnet. Es muss aber normalerweise immer eine Monitor-Sektion vorhanden sein.
Der Aufbau dieser Sektion sieht folgendermaßen aus:
Section "Monitor" Identifier "name" Weitere Optionen ... EndSection
Ein Beispiel wäre z.B. folgende Sektion:
Section "Monitor" Identifier "Generic Monitor" Option "DPMS" HorizSync 28-64 VertRefresh 43-60 EndSection
2.6 Sektion: Modes
In den Video-Sektoren besteht die Möglichkeit mittels der Option UseModes eine Zusätzliche Modes-Sektion in die Konfiguration einzubinden. Der Aufbau dieser Sektion sieht wie folgt aus:
Section "Modes" Identifier "name" ... EndSection
Die xorg.conf muss diese Sektion nicht enthalten, kann aber auch mehrere von ihr haben. In den meisten Fällen ist diese Sektion aber durch VESA nicht mehr notwendig.
2.7 Sektion: Screen
Die Screen-Sektion ist folgendermaßen aufgebaut:
Section "Screen" Identifier "name" Device "Device-id" Monitor "Monitor-id" ... SubSection "Display" ... EndSubSection ... EndSection
Die xorg.conf muss mindestens eine Screen-Sektion haben, hat aber oft mehrere davon. Hier werden die Einstellungen der Monitor- und Device-Sektion miteinander verbunden. Zusätzlich sind die Einträge: Identifier und Device in dieser Sektion Pflichtpfelder.
Eine Beispiel-Screen-Sektion könnte so aussehen:
Section "Screen" Identifier "Default Screen" Device "Intel Corporation Mobile 945GM/GMS/940GML Express Integrated Graphics Controller" Monitor "Generic Monitor" DefaultDepth 24 SubSection "Display" Depth 1 Modes "1280x800" EndSubSection SubSection "Display" Depth 4 Modes "1280x800" EndSubSection SubSection "Display" Depth 8 Modes "1280x800" EndSubSection SubSection "Display" Depth 15 Modes "1280x800" EndSubSection SubSection "Display" Depth 16 Modes "1280x800" EndSubSection SubSection "Display" Depth 24 Modes "1280x800" EndSubSection EndSection
Es folgt eine Liste der vorhandenen Optionen für die Screen-Sektion:
- Device: Gibt die zu verwendene Device-Sektion an.
Dabei muss die Device-ID mit einem Identifier-Namen von einer Device-Sektion übereinstimmen.
- Monitor: Gibt die zu verwendene Monitor-Sektion an.
Wenn keine Sektion angegeben ist oder keine Monitor-Sektion vorhanden ist, so werden die Standard-Einstellungen für die Monitor-Sektion übernommen.
2.7.1 SubSektion: Display
Die Screen-Sektion kann eine oder mehrere Display-Untersektionen haben, die dafür da ist mehr Konfigurationen für das Zusammenspiel von Display und Screen zu vergeben. Die Untersektion Display hat folgenden Aufbau:
SubSection "Display" Depth depth ... EndSubSection
- Depth Bestimmt die Farbtiefe der Display Untersektion.
- FbBpp Wird verwendet, wenn die Farbtiefef depth = 24 auftritt
um das Framebuffer-Format zu wählen. Dabei kann zwischen dem 24 bpp und 32 bpp Framebuffer gewählt werden.
2.8 Sektion: ServerLayout
In der xorg.conf können ein oder mehrere ServerLayout-Sektionen vorkommen die sich um das Zusammenspiel der Screen-Sektion und der InputDevice-Sektion kümmern (die Sektion kann sich auch um mehrere Screen- und/oder InputDevice- Sektionen kümmern).
Die Sektion ist folgendermaßen aufgebaut:
Section "ServerLayout" Identifier "Name" Screen "screen-id" ... InputDevice "idev-id" ... EndSection
Jede ServerLayout-Sektion muss mindestens einen Namen (Identifier) und einen Screen-Eintrag haben.
Ein Beispiel zu der ServerLayout-Sektion wäre dies:
Section "ServerLayout" Identifier "Default Layout" Screen "Default Screen" InputDevice "Generic Keyboard" InputDevice "Configured Mouse" InputDevice "stylus" "SendCoreEvents" InputDevice "cursor" "SendCoreEvents" InputDevice "eraser" "SendCoreEvents" InputDevice "Synaptics Touchpad" EndSection
2.9 Sektion: DRI
Die DRI-Sektion (DirectRenderingInput) hat folgenden Aufbau:
Section "DRI" Mode 0666 EndSection
sie ist optional und ist dazu da, um die Rechte für das DRI Device festzulegen.
In Bearbeitung
2.10 Sektion: Vendor
In Bearbeitung
3 Probleme
Bei der Installation von neuen grafischen Programmen (z.B. Compiz) und beim herumspielen in der xorg.conf kann es zu Problemen kommen, die auf die Konfigurationsdatei zurückzuführen sind.
In diesem Bereich wollen wir nun die häufigsten Probleme beschreiben und lösen.
3.1 Kein X-Server wird gestartet (Nur Konsolenmodus)
Wenn kein X-Server gestartet wird und nur noch ein Konsolenmodus verfügbar ist, so liegt dass meistens an einem falsch zugewiesenen Grafiktreiber.
Um das Problem zu beheben öffne die xorg.conf und ändere in der Sektion Device den Eintrag Driver in den Standardtreiber vesa.
Noch ein Beispiel:
Alte Konfigurationsdatei:
Section "Device" Identifier "Standardgrafikkarte" Driver "fglrx" BusID "PCI:1:0:0" EndSection
Veränderte Datei:
Section "Device" Identifier "Standardgrafikkarte" Driver "vesa" BusID "PCI:1:0:0" EndSection
3.2 Schriftarten werden falsch/nicht dargestellt
Wenn die Schrift falsch angezeigt wird, kann das an einem defekten Verweis in der xorg.conf liegen. Um dies zu beheben müssen wir den Abschnitt "Files" leeren.
Beispiel:
Section "Files" FontPath "/usr/share/fonts/X11/misc" FontPath "/usr/share/fonts/X11/cyrillic" FontPath "/usr/share/fonts/X11/100dpi/:unscaled" FontPath "/usr/share/fonts/X11/75dpi/:unscaled" FontPath "/usr/share/fonts/X11/Type1" FontPath "/usr/share/fonts/X11/100dpi" FontPath "/usr/share/fonts/X11/75dpi" # path to defoma fonts FontPath "/var/lib/defoma/x-ttcidfont-conf.d/dirs/TrueType" EndSection
Ändern zu:
Section "Files" EndSection
Wenn nämlich kein Eintrag in der Sektion gemacht wird, so wird automatisch die Standardkonfiguration übernommen.
Meistens hilft es auch, die xorg.conf neu generieren zu lassen.