Clonezilla
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* Backup von Partitionen und Festplatten zur Datensicherung | * Backup von Partitionen und Festplatten zur Datensicherung |
Version vom 9. Januar 2011, 04:56 Uhr
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1 Allgemeines
Clonezilla ist eine auf Debian basierende Live-CD, die es ermöglicht einzelne Partitionen oder auch ganze Festplatten zu klonen. Auch wenn der erste Eindruck vielleicht etwas verwirrend sein mag, so ist die Bedienung - wenn auch englisch-sprachig - im Verlauf recht einfach und intuitiv.
- Einsatzmöglichkeiten
- Backup von Partitionen und Festplatten zur Datensicherung
- Klonen eines installierten Systems auf mehrere (baugleiche) Rechner
Dabei kann Clonezilla mit folgenden Dateisystemen umgehen:
- NTFS » ntfsclone
- verschiedene Linux-Dateisysteme » partimage
- dateisystemunabhängig, aber nicht effezient, da es sehr langsam arbeitet » dd
- Voraussetzungen
Vor dem Klonen sollte man sich genau ansehen, welches Laufwerk geklont werden soll, da man es später mit den Device-Angaben /dev/xdy
ansprechen muss.
Während des Klonen stehen die virtuellen Konsolen (ALT+F2) zur Verfügung.
Beim Zurückschreiben eines Abbildes (vor allem der /root-Partition) kann es dazu kommen, dass der GRUB zerstört wird. Daher sollte man sich vorher eine Live-CD oder (besser) die SuperGrubDisk bereitstellen, mit welcher der GRUB wiederhergestellt werden kann.
2 Anwendung
Um Festplatten und Partitionen klonen zu könnnen, dürfen diese nicht eingehangen gemountet sein. Daher wird Clonezilla von einer Live-CD oder einem eigens eingerichteten Server gestartet. Dieser Artikel befasst sich mit der Live-CD. Das ISO-Image kann von der Projektseite heruntergeladen und muss als solches gebrannt werden.
Danach muss der Rechner von der so erstellten Live-CD gestartet werden. Sämtliche Arbeiten werden dann von dieser erledigt. Beim Starten des Rechners von der Live-CD bietet diese dem Benutzer als erstes ein Boot-Auswahlmenü. In diesem sind vor allem die ersten beiden Einträge interessant:
- Clonezilla live
Wird dieser Eintrag ausgewählt, startet Clonezilla von der CD und führt alle Befehle von dieser aus. Das Laufwerk bleibt dann solange blockiert, wie Clonezilla läuft.
- Clonezilla live (To RAM. Boot media can be removed later)
Dieser Eintrag lädt Clonezilla komplett in den Arbeitsspeicher, so dass es von dort ausgeführt wird. Das ist zum Einen schneller, zum Anderen kann das CD-Laufwerk anderweitig genutzt werden, wenn z.B. nur eines vorhanden und das Backup auf einer DVD gespeichert ist.
3 Laufwerk klonen
3.1 Einstellen der Arbeitsumgebung
- Sprache
Es kann nur zwischen englisch und taiwanesisch ausgewählt werden:
Choose Language » en English
- Tastatur-Layout
Für die (wenigen) Eingaben, die im Verlauf vorzunehmen sind, sollte das deutsche Tastatur-Layout ausgewählt werden:
Select keymap from full list
bietet die Auswahl aus einer großen Anzahl von vorgegebenen Layouts, so dass man nur noch auf den folgenden Eintrag herunterscrollen muss:
pc / qwertz / German / Standard / latin1 - no dead keys
Danach wird Clonezilla mit den gewählten Einstellungen gestartet:
Start clonezilla
3.2 Auswahl der Klon-Methode
3.2.1 device-image disk/partition to/from image
Festplatten bzw. Partitionen werden als (bzw. vom beim Wiederherstellen) Abbild (Image) geklont. Diese Möglichkeit lässt ein Backup der Daten auf bzw. von verschiedenen Speichermöglichkeiten (s.u.) zu.
- Sicherungsmedium auswählen
In diesem Schritt wird die Festplatte/Partition ausgewählt, auf der später das geklonte Abbild gespeichert werden soll.
Where is clonezilla image saved to or read from?
- local-dev » an den Rechner angeschlossene Festplatte
- ssh_server » mit SSH verbundener Rechner
- samba_server » mit SAMBA verbundener Rechner bzw. Windows-Freigabe
- nfs_server » mit NFS verbundener Rechner
- enter_shell » ins Terminal wechseln
- exit » beenden
Das ausgewählte Laufwerk wird als /home/partimag
eingebunden.
3.2.2 device-device disk/partition to disk/partition
Festplatten bzw. Partitionen werden auf bzw. von Festplatten/Partitionen geklont. Der Sicherungsvorgang eird on-the-fly, also direkt, von Festplatte auf Festplatte, bzw. Partition durchführt.
- disk_to_local_disk » Festplatte wird auf lokal angeschlossene andere Fesplatte geklont
- disk_to_remote_disk » Festplatte wird auf eine entfernte Festplatte geklont
- part_to_local_disk » Partition wird auf lokale andere Partition geklont
- part_to_remote_part » Partition wird auf entfernte Partition geklont
Im Anschluss müssen noch die zu klonende Festplatte/Partition und das Ziellaufwerk ausgewählt werden:
- local partition aus source » zu klonende Partition
- local partition as target » Partition, auf die der Klon aufgespielt werden soll
Lokal bedeutet, dass die Festplatte oder Partition an dem Rechner angeschlossen ist, auf dem auch die zu sichernde Festplatte oder Partition angeschlossen ist. Dementsprechend bedeutet entfernt, dass die Festplatte bzw. Partition an einen anderen PC angeschlossen ist.
Im weiteren Verlauf müssen immer wieder Optionen ausgewählt werden. Die jeweils markierte wählt man dabei mit der Leertaste aus.
3.3 Aufgabe auswählen
- savedisk » komplette Festplatte klonen
- saveparts » Partition klonen
3.4 Modus auswählen
An dieser Stelle kann der Klone-Modus mit der entsprechenden Priorität ausgewählt werden. Sollte das Dateisystem des zu klonenden Laufwerks einen Modus nicht unterstützen, wird automatisch der nächste in der Liste genutzt.
- ntfsclone » NTFS-Partitionen klonen
- partimage » gängige Linux-Partitionen klonen, kann auch mit NTFS funktionieren
- dd » kann alle Dateisysteme klonen, ist allerdings langsam und damit nicht sehr effizient
3.5 Klon-Parameter festlegen
Nun können noch einige Parameter für das Klonen festgelegt werden. Wenn man unsicher ist, welche Parameter ausgewählt werden sollen, können die Standard-Angaben übernommen werden.
- -c » Client wartet auf eine Bestätigung vor dem Klonen
- -nogui » Partimage wird im Textmodus gestartet, also ohne grafische Benutzeroberfläche
- -a » DMA wird nicht erzwungen
- -rm-win-swap-hib » entfernt, falls vorhanden, Dateien der Windows-Auslagerungs- und Ruhezustandsdatei
- ntfs-ok » überspringt die Überprüfung des Dateisystems; Diese Option gilt nur für ntfsclone, welches dann davon ausgeht, dass die Integrität gegeben ist.
3.6 Komprimierung konfigurieren
- -z0 » keine Kompression
- -z1 gzip » schnell, kleines Abbild
- -z2 bzip2 » langsam, kleinstes Abbild
- -z3 lzo » schneller als gzip bei gleicher Abbildgröße
3.7 Abschluss des Klonvorgangs
- Name des Abbildes auswählen
- Auswahl des zu klonenden Laufwerkes » Auswahl wird mit der Leertaste gesetzt
4 Abbild zurückspielen
Um ein Abbild wieder zurück auf ein Laufwerk zu kopieren, muss als Aufgabe eine der folgenden Optionen ausgewählt werden. Der Ablauf ist bis dahin analog zum Klonen.
- restoredisk » komplette Festplatte zurückspielen
- restoreparts » Partition zurückspielen
Wurde das Laufwerk, auf dem sich das Abbild befindet, genau wie beim Klonvorgang eingebunden, werden die Sicherungen einschließlich der Quell-Laufwerke automatisch erkannt.
Im Anschluss müssen nur noch folgende Punkte abgearbeitet werden:
- Parameter für das Zurückspielen auswählen » Standard-Einstellungen können übernommen werden
- Auswahl des geklonten Laufwerkes
- Auswahl des Ziellaufwerkes
Bevor das Abbild auf das Laufwerk geschrieben wird, muss der Aufrag doppelt bestätigt werden, da durch den Vorgang sämtliche Daten des Ziel-Laufwerkes gelöscht werden.
5 Tipps
Folgende Tipps beruhen auf Erfahrungswerten, diese können individuell abweichen.
- Partitions-Tabelle
Clonezilla benötigt die gleiche Partitions-Tabelle, wie sie bei der Erstellung des jeweiligen Abbildes war. Das heißt, eine Partition dev/hdx kann nur nach /dev/hdx zurückgesichert werden, nicht nach /dev/hdy.
- Festplatte formatieren
Formatierungen der Festplatten können auch mit der Clonezilla-CD vorgenommen werden. Dazu wechselt man mit Alt + F2 auf eine virtuelle Konsole. Dort kann das Kommandozeilen-Partitionierungswerkzeug fdisk aufgerufen werden.
- Windows-Festplatten
Windows-Festplatten und -Partitionen sollten immer als Partition gesichert werden.
Bei der Rücksicherung sollte die Option -g- sowie alle anderen Optionen, die Auswirkungen auf GRUB und MBR haben könnten, mit Bedacht gewählt werden. Werden die Abbilder immer als Partition gesichert (das funktioniert auch für eine gesamte Festplatte), so bleibt der MBR und somit GRUB erhalten. Bei Systemen, die nicht mit GRUB gebootet werden (Nur-Windows-Systeme), sollte auch kein GRUB geschrieben werden. Daher können diese Optionen deaktiviert werden.
- Booten, MBR, GRUB
Sollte das System nach dem Rückspielen eines Klones auf Grund eines Fehlers im MBR und/oder GRUB nicht mehr hochfahren, so kann:
- der MBR mit der Windows-CD neugeschrieben werden » Rettungskonsole:
fixmbr
- das System mit Hilfe einer LiveCD oder der SuperGrubDisk gebootet und der GRUB so neu installiert werden
- GRUB mit Hilfe der SuperGrubDisk neugeschrieben werden