Veralteter Artikel:VirtualBox
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Version vom 2. Januar 2011, 16:18 Uhr
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1 Allgemeines
VirtualBox ist eine Virtualisierungs-Software der Firma Sun Microsystems. Die VirtualBox steht in direkter Konkurrenz zu VMware Anders als VMWare ist VirtualBox aber keine Zwischenschicht zwischen Hardware und Betriebssystem, sondern setzt auf dem Betriebssystem - in unserem Falle Linux - auf.
VirtualBox simuliert einen oder mehrere seperate Computer, auf denen Betriebssysteme (z.B. sämtliche Windows Versionen) als eigenständige Anwendungen unter Ubuntu installiert werden können. Die simulierten Computer werden als Gast (-system) bezeichnet, Ubuntu dient als Wirt, auch Host (-system).
VirtualBox wurde als OpenSource Software freigegeben, doch unterstützt diese Version keine USB-Anschlüsse auf dem Gast. Aus diesem Grund wird in der Folge auf die Installation der proprietären Version eingegangen, die man sich kostenlos herunter laden kann.
2 Installation
2.1 Open Source Edition
VirtualBox kann direkt aus den Paketquellen installiert werden. Das dort angebotene Paket ist allerdings die Open Source Edition, die leicht im Leistungsumfang beschnitten ist, vor allem hinsichtlich der Verwendung von USB-Geräten.
sudo apt-get install virtualbox-ose
2.2 Proprietäre Version
- Paketquelle
Sun bietet eigene Paketquellen, über die VirtualBox immer aktuell gehalten werden kann. Dazu muss folgende Zeile in die sources.list eingefügt werden:
deb http://download.virtualbox.org/virtualbox/debian hardy non-free
Je nach verwendeter Version von Ubuntu kann dies abweichen, einen Überblick verschafft die Projektseite.
Anschließend muss die Quelle bestätigt und APT aktualisiert werden:
wget -q http://download.virtualbox.org/virtualbox/debian/sun_vbox.asc -O- | sudo apt-key add - sudo apt-get update
Zum Installieren kann man dann einen der folgenden Befehle nutzen.
Version 1.6.6
sudo apt-get install virtualbox
Version 2.0
sudo apt-get install virtualbox-2.0
- Download
Die proprietäre Version hat vollen Funktionsumfang und muss direkt von der Seite des Herstellers als .deb-Paket heruntergeladen und installieren werden. Es gibt für jede Ubuntu-Version eine extra Paket:
sudo dpkg -i virtualbox-2.0.*.deb
Auch die letzte stabile Version der 1.6er-Serie wird dort noch zum Download angeboten.
2.3 Gruppenzugehörigkeit
Damit der Benutzer Virtualbox starten und nutzen darf, muss er in die Benutzergruppe vboxusers .
Überprüfen in welchen Gruppen der Benutzer ist:
groups
Benutzer zu vboxusers hinzufügen:
sudo usermod -a -G vboxusers user_name
Die Option -a ist wichtig, da sonst alle anderen Gruppenzugehörigkeiten verloren gehen. Dann ist ein Arbeiten mit Root-Rechten (Gruppe admin) nicht mehr möglich. Im Anschluss muss der X-Server neu gestartet werden.
3 Installation von Gast Betriebssystemen
VirtualBox/Windows XP - Windows XP und Vista installieren
- Die Installation verläuft identisch zu der Installation von Windows XP, als Gastbetriebssystem muss lediglich Windows Vista ausgewählt werden
4 Installation der Gasterweiterungen
Gasterweiterungen bieten eine erhöhte Leistung der virtuellen Maschine und erhöhen die Komfortabilität des Arbeitens. So muss nicht extra die Host-Taste gedrückt werden, um den Mauszeiger aus der Umgebung der virtuellen Maschine zu lösen.
Um die Gasterweiterungen zu installieren, klickt man auf:
- Geräte » Gasterweiterungen installieren
Danach werden die Gasterweiterungen automatisch heruntergeladen und als CD-Laufwerk (ISO-Image) ins System eingebunden. Je nach verwendeten Gast-System können sie dann auf unterschiedliche Weise installiert werden.
- Windows
- Öffnen des Explorers
- Wechsel auf das Laufwerk, das die Erweiterungen beinhaltet » VBOXADDITIONSxxx
- Starten der Installation durch Doppelklicken der VBoxGuestAdditions.exe
- Neustarten des virtuellen Rechners
- Linux
- Terminal öffnen
- Einbinden (Mounten) des CD-Laufwerks, das die Gasterweiterungen beinhaltet
mount /media/cdrom0
- Laufwerksname muss je ggf. je nach System angepasst werden
- auf das Laufwerk wechseln und die Erweiterungen mit root-Rechten installieren
cd /media/cdrom0 sudo ./VBoxLinuxAdditions.run
- Neustarten des virtuellen Rechners
Nach einer Aktualisierung von VirtualBox müssen die Gasterweiterungen neu installiert werden. |
4.1 Gemeinsame Ordner hinzufügen
Um Gemeinsame Ordner nutzen zu können, müssen die Gasterweiterungen installiert sein. |
Nach dem unter Geräte » Gemeinsame Ordner die Ordner festgelegt wurden, die in der Maschine zu sehen sein sollen, muss man diese im Gast noch mounten.
- Linux
mount -t vboxsf [-o optionen] name mount_punkt
Für dauerhaftes Mounten, passt man die Datei
sudo nano /etc/rc.local
an, und fügt dort hinzu:
#!/bin/sh -e mount -t vboxsf name mount_punkt exit 0
- Windows
Dort gibt man in der Eingabeaufforderung
net use x: \\vboxsvr\ordner_name
ein. Man findet den Gemeinsamen Ordner dann im Netzwerk.
Alternativ kann man auch im Explorer das Netzlaufwerk verbinden:
- Rechtsklick auf Netzwerkumgebung » Netzkaufwerk verbinden...
Im Feld Ordner gibt man den Pfad zum Gemeinsamen Ordner ein
\\vboxsvr\ordner_name
Nach dem Bestätigen erscheint das Verzeichnis als Laufwerk im Explorer.
4.2 Bildschirmauflösung ändern
Wenn man bei Hardy Heron als Gast in Virtualbox das Problem hat, keine Auflösung größer als 800x600 auswählen zu können, muss man die Datei
sudo gedit /etc/X11/xorg.conf
anpassen. Bei Section "Device" fügt man ein
Driver "vboxvideo"
hinzu und in der Section "Screen" ein
SubSection "Display" Modes "1280x1024" "1024x768" "800x600" "640x480" EndSubSection
Eventuell andere gewünschte Auflösungen fügt man einfach in diese Zeile ein. Die erste dort stehende Auflösung, bestimmt die Auflösung des Anmeldebildschirms.
5 USB in VirtualBox
Nur die proprietäre Version verfügt über die Funktionalität, auf USB-Geräte zugreifen zu können. |
Bei Gutsy und Hardy muss für die Nutzung von USB Geräten noch die Datei
sudo gedit /etc/init.d/mountdevsubfs.sh
angepasst werden. Die Zeilen
# # Magic to make /proc/bus/usb work # #mkdir -p /dev/bus/usb/.usbfs #domount usbfs "" /dev/bus/usb/.usbfs -obusmode=0700,devmode=0600,listmode=0644 #ln -s .usbfs/devices /dev/bus/usb/devices #mount --rbind /dev/bus/usb /proc/bus/usb
müssen auskommentiert werden:
# # Magic to make /proc/bus/usb work # mkdir -p /dev/bus/usb/.usbfs domount usbfs "" /dev/bus/usb/.usbfs -obusmode=0700,devmode=0600,listmode=0644 ln -s .usbfs/devices /dev/bus/usb/devices mount --rbind /dev/bus/usb /proc/bus/usb
sonst kommt es zu dieser Fehlermeldung:
Could not load the Host USB Proxy Service (VERR_FILE_NOT_FOUND). The service might be not installed on the host computer.
6 Kernel Update
Nach einem Kernel-Update müssen auch die Kernel-Module von VirtualBox neu eingerichtet werden, da sich das Programm ansonsten nicht starten lässt-
6.1 Open Source Edition
Anstatt sich nur das spezielle Paket der Module für eine Kernel-Version zu installieren, sollte man sich folgendes Paket installieren:
sudo apt-get install virtualbox-ose-modules-generic
Dieses Paket installiert automatisch die neueste Version der Kernel-Module.
Sollte diese noch nicht in den Paketquellen verfügbar sein, hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man wählt bis zur Verfügbarkeit den alten Kernel im Startmenü des GRUB aus, oder erstellt dieses Module selber.
Dazu muss der Quellcode für die virtualbox-ose und der Module-Assistant installiert werden.
sudo apt-get install virtualbox-ose-source module-assistant
Im Anschluss können dann die Module erstellt werden:
sudo m-a update && m-a prepare sudo m-a a-i virtualbox-ose
Die Module lassen sich dann mit dem folgenden Befehl zur Laufzeit einbinden:
sudo modprobe vboxdrv
Damit sie auch beim nächsten Systemstart automatisch verfügbar sind, müssen sie in die /etc/modules eingetragen werden. Diese Konfigurationsdatei regelt, welche Kernel-Module beim Systemstart geladen werden sollen. Sie muss in einem Texteditor mit root-Berechtigung bearbeitet werden:
sudo nano -w /etc/modules
Dort wird in eine neue Zeile nur vboxdrv eingetragen.
6.2 Proprietäre Version
Um die Kernel-Module der proprietären Version zu erneuern, wird das mitgelieferte Setup-Programm genutzt:
sudo /etc/init.d/vboxdrv setup
Alternativ kann man auch vor einem Kernel-Update VirtualBox (also das vom Hersteller herunter geladene Paket) über die Paketverwaltung deinstallieren.
sudo dpkg -r virtualbox
Anschließend führt man das Kernel-Update durch und installiert sich die VirtualBox neu. Dies geschieht dann wieder mit folgendem Befehl auf dem Terminal:
sudo dpkg -i virtualbox_version.deb
Die alten Einstellungen bleiben erhalten: Man muss also nicht bei jedem Kernel Update Windows (oder ein anderes Gast Betriebssystem) neu installieren. Die Konfiguration der VirtualBox ist in folgender Datei gespeichert: /home/benutzer_name/.VirtualBox