Gddrescue
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Aktuelle Version vom 12. Januar 2011, 14:01 Uhr
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1 Allgemeines
GNU ddrescue, kurz: Gddrescue, setzt auf dd auf, und wird zum Retten von Daten von defekten Datenträgern verwendet.
Anders als beim einfachen Kopieren mit cp, bricht Gddrescue nicht bei einem Lesefehler ab, sondern versucht, die Daten wiederherzustellen. Die Grundfunktionen des Terminalprogramms laufen dabei automatisch ab und verlangen keine weiteren Benutzer-Eingaben.
2 Installation
Das Programm ist in den Paketquellen verfügbar:
sudo apt-get install gddrescue
3 Anwendung
Der Aufruf des Programms hat folgenden Syntax:
ddrescue [optionen] quelle ziel [logfile]
3.1 Dateien retten
Soll nur eine einzelne Datei kopiert werden sieht der Aufruf folgendermaßen aus (als Beispiel, ohne weitere Optionen):
ddrescue -v /pfad/quell_datei /pfad/ziel_datei
Ganze Laufwerke lassen sich so nicht retten.
3.2 Laufwerke retten
Um ein komplettes Laufwerk zu kopieren, muss man dieses als Device ansprechen. Die Sicherung wird dann als ISO-Datei im Zielverzeichnis abgelegt.
ddrescue -v /dev/sdx /pfad/sicherung.iso
Die Daten des defekten Laufwerkes befinden sich alle im ISO-Image. Dieses kann mit einem beliebigen Brennprogramm als Image (nicht als Daten-CD/DVD) gebrannt werden. Ebenso ist es möglich, das ISO zu mounten und so auf die Daten zuzugreifen. Letzteres ist vor allem dann angebracht, wenn die Größe des Images die Größe von CD/DVD übersteigt. Naturbedingt birgt dies natürlich einige Risiken.
Wird das ISO lediglich gemountet, ist es ratsam (je nach Kapazität), eine Sicherungskopie des ISO´s bzw. der Daten anzufertigen. |
Auf diese Weise lassen sich auch einfach nur ISO-Dateien von CD´s und DVD´s zu erstellen.
3.3 Wichtige Optionen
- -v, --verbose » veranlasst die Ausgabe detaillierter Informationen
- -r, --max-retries=n » n=Anzahl der Versuche, nach der die Rettung abgebrochen wird
- -1 » bricht erst ab, wenn Sicherung vollständig ist
- 0 » defekte Sektoren werden übersprungen
Die Anzahl der Versuche auf 0 zu setzen ist nur dann sinnvoll, wenn es die Quelldatei hergibt. Zum Beispiel bei einer Video-Datei sollte der Verlust einiger Sektoren nicht weiter ins Gewicht fallen. Man kann die Option auch dann nutzen, wenn man das defekte Laufwerk schonen möchte/muss. So kann dann wenigstens der größte Teil der Daten gerettet werden.
Für wichtige Dokumente sollte n auf -1 gesetzt werden - dies kann allerdings zur Folge haben, dass der Sicherungsvorgang äußerst zeit-intensiv wird.
3.4 Übersicht aller Optionen
Eine Übersicht aller verfügbarer Optionen bietet der Hilfe-Aufruf des Programms:
ddrescue --help
oder in dessen Manpage:
man ddrescue
3.5 Logfile
An das Ende des Befehls kann man noch den Pfad zu einem (für den Programmaufruf zu erstellendes bzw. zu nutzendes) Logfile setzen. Dies hat den Vorteil, dass man die Sicherung jederzeit abbrechen (STRG+C) und später an der selben Stelle fortfahren kann.
3.6 Beispiel-Aufruf
ddrescue -v --max-retries=-1 /media/cdrom1/diplomarbeit.pdf ~/Dokumente/diplomarbeit.pdf ~/Dokumente/diplomarbeit.log
Dabei wird die Diplomarbeit von der CD ins /home-Verzeichnis gesichert, wo auch die entsprechende Log-Datei abgelegt wird.
4 Tipp
Gddrescue ist auch auf verschiedenen Live-CD´s verfügbar.