Novatel Merlin U740
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Datei:U740-neutral.gifDatei:U740-eplus.jpgDatei:U740-vodafone.jpg
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1 Allgemeine Info:
Diese Quadband - Modemkarte für mobilen Internetzugang via Mobilfunk beherrscht GPRS / EDGE sowie UMTS / HSDPA (= UMTS Breitband). Sie ist momentan recht verbreitet und kommt in sehr unterschiedlichem Erscheinungsbild daher - je nachdem, ob man ein vergünstigtes Produkt eines Netzbetreibers "erwischt hat" oder sich die Karte "plain" selbst gekauft hat.
2 Unterstützung durch Ubuntu :
Die Karte läuft ab Feisty Fawn "out of the box". Hier müssen wir sie nur anschlußmäßig und Telefonnr. - mäßig in die Modemsektion von Netzwerk eintragen (siehe unten).
Daher gliedere ich das How To in zwei Teile.
Erster Teil - Dapper Drake und Edgy Eft - Vorgehensweise.
Zweiter Teil - Feisty Fawn - Vorgehensweise.
Eine Anmerkung: Ich zeige hier nur auf, wie das Ganze mit deaktivierter PIN funktioniert. Ich persönlich hab es mit dem einen oder anderen Script aus dem Web zwar auch mal hingekriegt, der Karte eine PIN zu schicken; es war mir jedoch zu umständlich und mußte vor jedem Einwählen neu erfolgen - weshalb ich gefrustet bei mir die PIN dauerhaft deaktiviert habe!
Zur Karte müssen wir wissen: Ubuntu behandelt die Karte seltsamerweise - obwohl PCMCIA - als "USB - Gerät". Daher wird sie über einen USB - Port angesprochen. Leider schaffen es Dapper und Edgy nicht, der Karte "von Haus aus" auch einen korrekten Port zuzuweisen, so daß sie zwar halbwegs erkannt wird, nicht jedoch zugewiesen und demzufolge auch nicht angesprochen. Das zur Erklärung, warum das Vorgehen hier so kompliziert ist...
3 Erster Teil:
Zuerst probieren wir, der Karte einen Anschluß zu verpassen im Terminal:
sudo modprobe usbserial vendor=0x1410 product=0x1400
Wenn wir parallel in einer and. Konsole ein tail -f /var/log/messages laufen lassen, sehen wir, daß der Karte ttyUSB0 und ttyUSB1 zugewiesen werden. Was uns interessiert, ist die ttyUSB0 (die andere ist für SMSs).
Man kann das auch prüfen, indem man mit
cat /proc/bus/usb/devices
unter Port 6 die interessante Info erhält, daß die Novatel nun ttyUSB0 ist!
Jetzt brauchen wir eine Konfiguration, welche den Einwahlprogrammen (wvdial bzw. Gnome PPP) sagt, wie die Einwahl erfolgen soll. Jetzt brauchen wir eine /etc/wvdial.conf
sudo nano /etc/wvdial.conf
Bei mir steht darin: [Dialer Defaults] Timeout = 120 Init1 = ATZ Init2 = ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0 Init3 = AT+CGDCONT=1,"IP","web.vodafone.de" Modem Type = Analog Modem Baud = 460800 New PPPD = yes Modem = /dev/ttyUSB0 ISDN = 0 Phone = <*99***8#> Password = <vodafone> Username = <vodafone> Stupid Mode = yes Idle Seconds = 500
Anmerkung: Variabel - je nach Anbieter - sind die Zeilen mit "Init3" und Password/Username. Ich muß dazusagen, daß bei den meisten Anbietern egal ist, was in Password/Username steht - es kann ein x-beliebiges Wort sein, da die Identifikation über die eingelegte Sim-Karte und nicht über einen Useraccount erfolgt!
Diese Konfiguration kann im Prinzip auch für O2 oder Base / EPlus genommen werden. Dabei sind jedoch in Punkt "Init3" die entsprechenden Einwahlknoten anzupassen z.B. web.base.de o. ähnl. - je nach Provider!
Nun könn(t)en wir uns mit
wvdial
in der Konsole bereits einwählen.
Damit wir aber das Ganze nicht nun bei jedem Start von Hand zuweisen müssen gehen wir wie folgt vor:
Wir erstellen mit dem Editor eine
/etc/modprobe.d/novatel
und schreiben dort hinein:
install novatel modprobe usbserial vendor=0x1410 product=0x1400
Achtung: Die vendor-Bezeichnung und die Produkt-Bezeichnung müssen genau so sein. Bei geringen Abweichungen kann evtl. die Karte beschädigt werden!
Dann müssen wir noch die
/etc/modules
editieren und den Eintrag novatel
am Ende anfügen:
# /etc/modules: kernel modules to load at boot time. # # This file contains the names of kernel modules that should be loaded # at boot time, one per line. Lines beginning with "#" are ignored. fuse fuse lp sbp2 novatel
Achtung: Nat. kann die /etc/modules bei jedem anders aussehen. Dies hier ist nur ein Beispiel, um zu verdeutlichen, wie sie strukturiert ist bzw. sein muß.
Jetzt wird die Karte bei jedem Start erkannt und wie können uns über
wvdial
jeweils einwählen.
Wers bequemer mag, kann auch über
Gnome-PPP
(muß nat. vorher installiert sei - was es bei Standardinstallation nicht ist) dann die Einwahl machen. Hierzu sind die Einstellungen folgende:
Neue Verbindung anlegen. Am Besten so nennen, wie der Netzbetreiber (in meinem Fall Vodafone). Passwort und Account ist in meinem Fall egal - man kann hier schreiben, was man mag, da man über die SIM authentifiziert wird. Telefonnr. ist *99***8# (kein Scherz!)
Im Setup:
Reiter "Modem": Gerät: /dev/ttyUSB0 Geschwindigkeit: 460800 Telefonleitung: Ton Wählversuche: 5 (guter Mittelwert - meist geht's beim ersten) "Auf Wählton warten" aktivieren.
Reiter "Telefonnummern": Nochmal die *99***8#
Init Strings: Init2: ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0 Init3: AT+CGDCONT=1,"IP","web.vodafone.de"
Reiter Netzwerk: Dynamische IP - Adresse aktivieren DNS: Manuelle DNS (automatische geht auch, ist aber ein paar Sek. langsamer!) DNS 1: 139.7.30.125 DNS 2: 139.7.30.126
Reiter Optionen: Bei Verbindung minimieren: aktiv Im Benachrichtigungsfeld andocken: aktiv
Ignoriere Terminalstrings: aktiv (alle and. Boxen inaktiv) Wartezeit: 240 Sekunden
Das war's. Neu starten und einwählen - und Fun haben :-)))
4 Zweiter Teil:
Feisty nimmt uns viel Arbeit ab. Nach dem Booten ist die Novatel nicht nur erkannt, sondern auch im Gegensatz zu Dapper/Edgy mit einer USB - Schnittstelle "versehen worden", so daß wir im Prinzip nur unsere Einwahleinstellungen und die gewünschte Schnittstelle einzutragen brauchen.
Dazu öffnen wir im Systemmenü unter "Administration" das Untermenü "Netzwerk".
Wir haben hier - je nach vorhandener Hardware - die Auswahl zwischen WLAN, LAN und Modem. Modem ist, was uns interessiert und so wählen wir Modem und "Eigenschaften".
Im ersten Reiter "Allgemein" nehmen wir also unsere Verbindungseinstellungen wie oben angegeben vor. Wie in Teil 1 schon beschrieben, sind Nutzername und Passwort obsolet, müssen aber irgendetwas enthalten!
Im Reiter "Modem" wählen wir unsere Schnittstelle. Diese ist nicht von Haus aus in der Auswahl verfügbar - wir
müssen sie also eintragen - oder /dev/tty0 entsprechend ändern!!!
Im Reiter "Optionen" noch schnell die anderen Einstellungen (dreimal aktivieren) angeklickt und fertig...
So, nun müssen wir nur unseren Haken vor der Modem - Verbindung setzen. Dann meldet sich Ubuntu und sagt uns, daß die Netzwerk - Schnittstellen aktiviert werden. Dann schließen wir das "Netzwerk" - Konfigurationsfeld und siehe da, das Modem wählt sich selbstständig ein...
Hier läuft die also Einbindung erheblich einfacher, als bei Dapper und Edgy Ich möchte kurz anmerken, daß diese Einrichtungsart "für Faule" (wie mich) geschrieben ist und vorraussetzt, daß man quasi immer eingewählt sein möchte. Für Leute wie mich mit Quasi-Flat kein Problem. Wer sich aber nur bei Bedarf einwählen will, muß entweder bei Netzwerk jeweils nach der Verbindung das Häkchen bei Modem rausnehmen, oder aber auch bei Feisty die in Teil 1 beschriebene Art der Verbindungsaufnahme nehmen.
5 Wichtige Anmerkungen:
Für diejenigen, die die Karte unter Windows benutzen, ist bekannt, daß man dort recht einfach zwischen den Betriebsarten GPRS/EDGE und UMTS/HSDPA umschalten kann. Für Ubuntu geht es (noch... wer weiß, was Gutsy bringt) nicht so leicht. Um jedoch dennoch mangels UMTS auf GRPS und umgekehrt schalten zu können, brauchen wir ein Terminalprogramm. Ich empfehle hier minicom, weil es rel. einfach zu bedienen und resourcenschonend ist. Läßt sich zudem leicht über die Repositories mit Synaptic installieren.
Um also umzuschalten, starten wir
sudo minicom
im Terminal bzw. der Konsole.
Es kann sein (bei mir war es nicht so, bei einem Bekannten seltsamerweise doch - mögl. Kernel-bedingt), daß Ihr das Minicom noch für die Karte konfigurieren müßt! Dies geschieht, indem Ihr mit
CTRL + A + Z
die Konfigurationskonsole von minicom aufruft und dort O wie cOnfigure minicom wählt.
Dann stellt die Anschlußeinstellungen wie hier auf dem Bild ein:
Nun noch die Modemeinstellungen wie hier:
Dann sollte es von minicom problemlos anzusprechen sein.
Für unseren Zweck dient der Befehl
AT$NWRAT?
um zu sehen, welches Netzwerk eingebucht ist (GPRS or UMTS/HSDPA)
1,2,x = GPRS 2,2,x = UMTS 0,2,x = UMTS, wenn verfügbar (nicht empfehlenswert! Die Einwahl dauert u.U. ewig lang, weil er sucht...)
(Bisher kenne ich die Bedeutung des dritten Parameters noch nicht - Feldstärke? - aber er scheint nicht zu wichtig zu sein.)
AT$NWRAT = 1,2 um für das nächste Einwählen auf GPRS umzuschalten AT$NWRAT = 2,2 um für das nächste Einwählen auf UMTS / HSDPA umzuschalten