NFS

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Version vom 1. Februar 2009, 18:53 Uhr von Zero77 (Diskussion | Beiträge)
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Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeines

Dieser Artikel beschreibt, wie man im Heimnetzwerk das Network File System (NFS)-Protokoll einrichtet. Damit lässt sich auf Dateien entfernter (Linux)-Rechner zugreifen.

Dem Artikel liegt die Version 4 von NFS zu Grunde. Diese stellt eine Neuimplementierung dar und ist in der RFC 3530 standardisiert.

Verbesserungen zur Vorversion

Weitere Verbesserungen finden sich in den jeweiligen Spezifikationen und/oder bei Wikipedia.

Diese Anleitung demonstriert lediglich die Vorgehensweise, um NFS in einem Heimnetzwerk zur Verfügung zu stellen.

Das beschriebene Vorgehen ist keinesfalls für den produktiven Einsatz geeignet!

2 Server

Der Rechner, der die Dateien bereitstellen soll, fungiert dabei als Server. Dazu ist es notwendig, die entsprechende Software zu installieren und anschließend zu konfigurieren.

2.1 Installation

Folgende Pakete werden über die Paketverwaltung installiert:

sudo apt-get install nfs-kernel-server  nfs-common portmap

2.2 Konfiguration

Stoppen des Servers

Nach der Installation wird der NFS-Server automatisch gestartet. Um ihn konfigurieren zu können, muss er zunächst gestoppt werden:

sudo /etc/init.d/nfs-kernel-server stop


Freigegebene Verzeichnisse

Um ein Verzeichnis im Netzwerk freizugeben, muss es in der Konfigurationsdatei des Server exports im Verzeichnis /etc eingetragen werden. Diese kann mit einem Texteditor und Root-Berechtigung editiert werden:

sudo nano -w /etc/exports

Dort trägt man dann folgendes ein:

 /pfad/zum/verzeichnis *(rw,sync)

Dadurch weiß der NFS-Server, welche Verzeichnisse er bereitstellen muss. Durch das * wird signalisiert, dass jeder Benutzer darauf zugreifen darf (siehe Sicherheit des NFS-Servers).


Server starten

Im Anschluss wird der Server mit folgendem Befehl wieder gestartet:

sudo /etc/init.d/nfs-kernel-server start

Der NFS-Server liest die Datei exports aus und stellt die eingetragenen Verzeichnisse im Netzwerk zur Verfügung. Somit wäre der Server grundlegend konfiguriert.

3 Client

3.1 Installation

Für einen NFS-Client müssen die folgenden Pakete installiert werden:

sudo apt-get install nfs-common portmap

3.2 Konfiguration

Anschließend erstellt man sich im eigenen Benutzerverzeichnis einen Ordner, welcher fortan als Mountpunkt zum Einbinden des NFS-Serverlaufwerks dient.

mkdir ~/name_des_ordners


Verzeichnis mounten

Nun kann das Verzeichnis, dass der NFS-Server zur Verfügung stellt, gemountet werden. Das bedeutet, dass es ins eigene System eingebunden und dadurch eine Verbindung zum Server hergestellt wird.

Das Ansprechen des Servers kann entweder über dessen IP-Adresse oder seinen Rechnernamen erfolgen:

sudo mount -t nfs 192.168.0.1:/pfad/zur/freigabe ~/name_des_mountpunktes

bzw.

sudo mount -t nfs server_name:/pfad/zur/freigabe ~/name_des_mountpunktes

Auf dieses Verzeichnis hat man nun einen Schreib- und Lesezugriff.


Beim Systemstart mounten

Um das Verzeichnis dauerhaft zu mounten, kann man es auch in die /etc/fstab eintragen.

Dazu öffnet man als root die Datei /etc/fstab und fügt als Beispiel folgende Zeilen hinzu

#Netzlaufwerk auf server_name (zur Übersicht ein Kommentar)
server_name:/pfad/zur/freigabe  ~/name_des_mountpunktes  nfs   rw  0  0

Für genauere Einstellungsmöglichkeiten sollten die Möglichkeiten für die fstab nachgeschlagen werden.

4 Sicherheit

Einen NFS-Server kann man folgendermaßen in der Konfigurationsdatei exports freigeben:

  1. für alle
  2. für eine IP-Adresse / einen Rechnernamen
  3. für einen IP-Adressbereich
  4. für mehrere Rechnernamen

Der Syntax lautet im Allgemeinen:

freigabe benutzer (zugriffs_optionen, synchronisations_methode)


Freigabe für alle

Wie man ein Verzeichnis für alle Nutzer freigibt, wurde bereits am Anfang des Artikels beschrieben:

/pfad/zur/freigabe *(rw,sync)

Damit wäre die Freigabe für alle angeschlossenen Clients im Netzwerk erreichbar.


Freigabe für eine IP-Adresse / einen Rechnernamen

Um ein Verzeichnis für eine IP-Adresse oder einen Rechnernammen freizugeben, ersetzt man einfach das *-Zeichen mit der entsprechenden Angabe:

/pfad/zur/freigabe 192.168.0.2(rw,sync)

bzw:

/pfad/zur/freigabe rechner_name(rw,sync)


Freigabe für IP-Adressbereich

Um ein Verzeichnis für einen ganzen Adressbereich freizugeben, lautet der Eintrag folgendermaßen:

/pfad/zur/freigabe 192.168.0.0/255.255.255.0(rw,sync)


Freigabe für mehrere Rechnernamen

Soll eine Freigabe für mehrere Clients über deren Rechnernamen freigegeben werden, müsse diese einzeln aufgezählt werden. Damit kann man ihnen auch verschiedene Berechtigungen erteilen:

/pfad/zur/freigabe  rechner_name_01(rw,sync) rechner_name_02(rw,sync)


Nutzungsmöglichkeiten der Freigaben einschränken

Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Nutzung der Freigaben zu beschränken. Dies erfolgt über das erste Attribut innerhalb der Klammer:

lesen und schreiben rw (read/write)
nur lesen ro (read only)
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