Intel® PRO/Wireless 2200BG

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Inhaltsverzeichnis

1 Allgemein

In diesem Artikel möchte ich die Einrichtung einer drahtlosen WLAN-Verbindung über eine WPA-Verschlüsslung mit den ipw2200-Treibern beschreiben. Der ipw2200-Treiber befindet sich hauptsächlich in sogenannten Centrino- bzw. Sonoma-Laptops.

Der Artikel setzt Grundlagen beim Umgang mit dem Terminal und den konsolenbasierten Texteditor nano voraus. Außerdem sind grundlegende Netzwerk-Kenntnisse hilfreich. Alle Befehle, die in gestrichelten Textboxen und fett geschrieben sind, müssen von der Konsole ausgeführt werden. Normaler Text in gestrichelten Textboxen zeigt eine mögliche Ausgabe nach einem Konsolen-Befehl bzw. Inhalte von Dateien.

Beispielsweise zeigt der Befehl,

lspci | grep 'Wireless 2200BG'

ob im Laptop die WLAN-Karte, um die es hier geht, verbaut ist:

02:0d.0 Network controller: Intel Corporation PRO/Wireless 2200BG Network Connection (rev 05)

Diese Anleitung wurde unter Kubuntu Feisty Fawn 7.04 erfolgreich getestet. Unter anderen Versionen kann diese Anleitung auch funktionieren, jedoch gebe ich darauf keinerlei Garantie.

2 Installation

Der IPW2200 WLAN Adapter läuft unter Feisty Fawn 7.04 Out-of-Box. Das heißt, es muss kein Treiber mehr für die Karte installiert werden. Um dies zu überprüfen sollte der Befehl folgende ungefähre Ausgabe liefern:

dmesg | grep ipw2200
ipw2200: Intel(R) PRO/Wireless 2200/2915 Network Driver, 1.2.0kmprq
ipw2200: Copyright(c) 2003-2006 Intel Corporation
ipw2200: Detected Intel PRO/Wireless 2200BG Network Connection
ipw2200: Radio Frequency Kill Switch is On:
ipw2200: Detected geography ZZR (14 802.11bg channels, 0 802.11a channels) 

Als nächste wird für den Aufbau einer gesicherten WPA-Verbindung das Programm wpa_supplicant benötigt. Dieses kann, wenn nicht schon vorhanden, einfach installiert werden:

sudo apt-get install wpa_supplicant

Um eventuelle Konflikte mit anderen Netzwerktools zu vermeiden, sollten diese deinstalliert werden. Dazu führt man den folgenden Befehl aus:

sudo apt-get remove --purge network-manager knetworkmanager

3 Vorbereitung

Zuerst sollte man herausfinden unter welchem Interface die WLAN-Karte angesprochen wird. Der Name des Interfaces kann von System zu System unterschiedlich sein. Auf meinem System ist der Name des Interfaces eth1:

sudo iwconfig
lo        no wireless extensions.

eth0      no wireless extensions.

eth1      unassociated  ESSID:off/any
         Mode:Managed  Channel=0  Access Point: Not-Associated
         Bit Rate:0 kb/s   Tx-Power=20 dBm   Sensitivity=8/0
         Retry limit:7   RTS thr:off   Fragment thr:off
         Encryption key:off
         Power Management:off
         Link Quality:0  Signal level:0  Noise level:0
         Rx invalid nwid:0  Rx invalid crypt:0  Rx invalid frag:0
         Tx excessive retries:0  Invalid misc:0   Missed beacon:0


Als nächstes sollte überprüft werden, ob sich ein WLAN-Router oder Access-Point in einer erreichbaren Umgebung befindet. Der zweite Parameter des Befehls gibt den Namen des Interfaces, das wir oben ermittelt haben, an:

sudo iwlist eth1 scan
eth1      Scan completed :
         Cell 01 - Address: 00:01:02:03:04:05
                   ESSID:"Zimmer"
                   Protocol:IEEE 802.11bg
                   Mode:Master
                   Channel:6
                   Encryption key:on
                   Bit Rates:1 Mb/s; 2 Mb/s; 5.5 Mb/s; 6 Mb/s; 9 Mb/s
                             11 Mb/s; 12 Mb/s; 18 Mb/s; 22 Mb/s; 24 Mb/s
                             36 Mb/s; 48 Mb/s; 54 Mb/s
                   Quality=37/100  Signal level=-78 dBm
                   IE: WPA Version 1
                       Group Cipher : TKIP
                       Pairwise Ciphers (1) : TKIP
                       Authentication Suites (1) : PSK
                   Extra: Last beacon: 156ms ago

Wenn der Befehl keine solche Ausgabe liefert, sollte überprüft werden, ob der Router bzw. Access-Point sich im Sichtfeld befindet und nicht durch Gegenstände oder sonstige Hindernisse blockiert wird. Die Zeile unter Quality= gibt an, welche Verschlüsslung verwendet wird. Da sich dieser Artikel mit der Einrichtung einer drahtlosen Verbindung mit WPA-Verschlüsslung beschäftigt, sollte dort auch WPA Version 1 stehen.

4 Einrichtung

Nun sollten die grundlegenden Netzwerkeinstellungen eingerichtet werden. Dazu legt man zuerst fest, ob die WLAN-Karte eine feste oder statische IP-Adresse bekommen soll. Je nach Konfiguration von Router bzw. Access-Point müssen dafür unterschiedliche Einstellungen vorgenommen werden. Dazu editiert man mit nano folgenden Datei:

sudo nano /etc/network/interfaces

Ich verwende statische IP-Adressen. Bei mir sieht die Datei folgendermaßen aus:

auto eth1
iface eth1 inet static
address 192.168.178.11
netmask 255.255.255.0
network 192.168.178.0
broadcast 192.168.178.255
gateway 192.168.178.1


Die Datei muss natürlich je nach Netzwerkeinstellungen individuell angepasst werden. Die Bedeutung der einzelnen Zeilen kann der Dokumentation von ifconfig entnommen werden. Wenn man dynamische IP-Adressen-Zuweisung verwendet, reichen folgenden Zeilen:

auto eth1
iface eth1 inet dhcp

Um unnötige Wartezeiten zu vermeiden, sollten außer den obigen Zeilen und

auto lo
iface lo inet loopback

alles Andere mit einem # am Zeilenanfang auskommentiert werden.

Bei Verwendung statischer IP-Adressen muss zunächst noch der Nameserver festgelegt werden. Dazu öffnet man mit nano die Datei resolv.conf und trägt hinter nameserver die IP vom Router bzw. Access-Point ein:

sudo nano /etc/resolv.conf
cat /etc/resolv.conf
nameserver 192.168.178.1

Danach muss das Interface mit folgendem Befehl neu gestartet werden:

sudo /etc/init.d/networking restart

5 wpa_supplicant

Nachdem die grundlegenden Netzwerkeinstellungen festgelegt wurden, kann man nun wpa_supplicant konfigurieren. Dazu legt man mit folgenden Befehl die Konfigurations-Datei wpa_supplicant.conf an:

sudo nano /etc/wpa_supplicant.conf

Diese Datei sollte mit folgenden Inhalt gefüllt werden:

ctrl_interface=/var/run/wpa_supplicant
ap_scan=1
network={
ssid="zimmer"
scan_ssid=1
key_mgmt=WPA-PSK
proto=WPA
pairwise=TKIP
#psk="test1234"
psk=e409a4206c4d6118231f2611f6c0607d21a069401349e49b2a1523dc85e90e24
}

Wichtig ist, dass die Zeile ssid angepasst wird. Die ESSID haben wir mit dem Befehl 'sudo iwlist eth1 scan' weiter oben ermittelt. Der Wert in der Zeile 'psk' kann folgendermaßen generiert werden:

sudo wpa_passphrase 'die_essid' 'dein_pw_in_klartext' 
network={
       ssid="zimmer"
       #psk="test1234"
       psk=e409a4206c4d6118231f2611f6c0607d21a069401349e49b2a1523dc85e90e24
}

Für weitere Informationen zu den einzelnen Optionen sollte die Dokumentation von wpa_supplicant zu Rate gezogen werden: wpa_supplicant Dokumentation


Danach kann man schon testen, ob wpa_supplicant eine drahtlose Verbindung erfolgreich aufbauen konnte:

sudo wpa_supplicant -Dwext -ieth1 -c /etc/wpa_supplicant.conf -w

In der Konsolenausgabe sollte nun etwas mit completed erscheinen:

Trying to associate with 00:02:03:04:05:06 (SSID='zimmer' freq=0 MHz)
Associated with 00:02:03:04:05:06
WPA: Key negotiation completed with 00:02:03:04:05:06 [PTK=TKIP GTK=TKIP]
CTRL-EVENT-CONNECTED - Connection to 00:02:03:04:05:06 completed (auth) [id=0 id_str=]

Wenn nicht schon getan, aktivieren wir nun das Interface mit folgendem Befehl:

sudo ifup eth1

Es sollte jetzt eine erfolgreiche Drahtlos-Verbindung über WPA hergestellt sein. Testen kann man dies mit dem Befehl:

ping www.heise.de
PING www.heise.de (193.99.144.85) 56(84) bytes of data.
64 bytes from www.heise.de (193.99.144.85): icmp_seq=1 ttl=246 time=25.0 ms
64 bytes from www.heise.de (193.99.144.85): icmp_seq=2 ttl=246 time=25.1 ms
64 bytes from www.heise.de (193.99.144.85): icmp_seq=3 ttl=246 time=25.0 ms
64 bytes from www.heise.de (193.99.144.85): icmp_seq=4 ttl=246 time=25.0 ms

--- www.heise.de ping statistics ---
4 packets transmitted, 4 received, 0% packet loss, time 2998ms
rtt min/avg/max/mdev = 25.052/25.083/25.133/0.161 ms

Wenn dies alles klappt, können wir wpa_supplicant bei jedem Start automatisch ausführen. Dazu trägt man in die Datei '/etc/network/interfaces' folgende Zeile ein. Die erste Zeile dient nur als Orientierung:

iface eth1 inet static
wpa-conf /etc/wpa_supplicant.conf

Dann kann man den Rechner einfach mal neustarten und testen, ob die Verbindung noch funktioniert.

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